270 Millionen pro Jahr
BZÖ kritisiert teure Lehrer-Überstunden
Das BZÖ kritisiert die hohe Zahl an Überstunden von Lehrern und Lehrerinnen. Diese Überstunden kosteten die Steuerzahler viel Geld, das sei untragbar. Grund dafür sei das Dienstrecht. Seit Anfang Mai gibt es wieder Verhandlungen mit der Lehrergewerkschaft. Dem BZÖ geht das viel zu langsam.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.5.2012
Geld für 9.000 Junglehrer
Fast vier Millionen Überstunden haben allein die Lehrer an AHS und BHS im Schuljahr 2010/11 gemacht. Das geht aus der Antwort von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) auf eine parlamentarische Anfrage des BZÖ hervor. Für die Bildungssprecherin des BZÖ, Ursula Haubner, sind diese Zahlen nicht tragbar. 270 Millionen Euro für Überstunden, die alle Lehrer an Pflichtschulen und Gymnasien in einem Jahr gemacht haben - diese Summe zeige, dass einiges im System schieflaufe, so Haubner: Denn mit dieser Summe könnten schon 9.000 Junglehrer bezahlt werden.
Beruf neu definieren
Ursula Haubner führt die hohe Zahl an Überstunden auf Mängel beim geltenden Dienstrecht zurück. Lehrerinnen und Lehrer würden rein nach Unterrichtszeit entlohnt, zusätzliche Tätigkeiten wie Verwaltungsarbeiten oder Aufsichtspflichten würden als Überstunden abgerechnet. Umso wichtiger sei es rasch zu einem neuen, modernen Dienst- und Besoldungsrecht zu kommen, in dem die Arbeit der Lehrer neu definiert wird. Dazu gehöre auch die Frage, welche Arbeiten der Lehrer, die Lehrerin neben ihren Kernkompetenz, dem Unterricht, noch zu leisten habe. Die Anwesenheitspflicht in der Schule müsse klar geregelt sein, was auch entsprechende Arbeitsplätze erfordere, so Haubner.
"Aufs Tempo drücken"
Außerdem sollen Lehrer durch Sozialarbeiter unterstützt und durch Verwaltungspersonal entlastet werden. Ähnliches hat Unterrichtsministerin Schmied bereits angekündigt, Haubner ist allerdings skeptisch: "Bevor nicht am Tisch liegt mit Fristen, wann das umgesetzt werden soll, glaube ich es eigentlich nicht." Die hohe Zahl an teuren Überstunden sollte jedenfalls Anlass für Ministerium und Gewerkschaft sein, nun bei den Verhandlungen zu einem neuen Dienst- und Besoldungsrecht aufs Tempo zu drücken, so die Bildungssprecherin des BZÖ.