IAEO-Chef Amano zuversichtlich

Teheran bewegt sich in Atomfrage

Teheran hat sich im seit Jahren festgefahrenen Atomstreit bewegt. Das hat der Chef der Nuklearen Kontrollbehörde der Vereinten Nationen, Yukia Amano, bei seiner Rückkehr aus Teheran in Wien verkündet. Das Regime erklärte sich laut Amano bereit, den IAEO-Inspektoren mehr Einblick als bisher zu gewähren. Der Iran macht den Schritt kurz vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den Weltmächten.

Abendjournal, 22.5.2012

Erster Erfolg

Yukia Amanos gute Laune ist nicht zu überhören: Es ist sein erster handfester Erfolg im Kräfteringen mit dem Iran. Eine Entscheidung sei getroffen worden, so Amano bei seiner Ankunft am Flughafen von Wien. Mit dem iranischen Chefverhandler Jalili habe er vereinbart, ein Abkommen zur erweiterten Zusammenarbeit zu fertigen und zu unterzeichnen. Details gibt Amano nicht Preis. Nur soviel: es blieben noch ein paar strittige Punkte, Dschalili habe ihm aber versichert, dass sie kein Hindernis für ein Abkommen seien. Er könne sagen, dass das Abkommen ziemlich bald unterschrieben werde.

Zugang zu Anlagen verlangt

Amanos Kontrollbehörde verlangt vom Iran neben Antworten auf seit Jahren offene Fragen Zugang zu verdächtigen Anlagen, um sicherzugehen, dass das Regime die Wahrheit sagt, wenn es behauptet, kein geheimes Atomwaffenprogramm zu verfolgen.

Runde zwei in Bagdad

Amanos Erfolg ist ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der laufenden neuen Atomverhandlungen mit dem Iran. Diese gehen nach der ersten Runde in Istanbul vor einem Monat - morgen in Bagdad in die zweite. Und die Gespräche sind nach Jahren des Scheiterns zum ersten Mal von vorsichtiger Zuversicht begleitet. Es scheint, dass diesmal beide Seiten - der Iran auf der einen und die Westmächte mit Russland und China auf der anderen - zum ersten Mal dringend an einem Gelingen interessiert sind.