Österreich mit elf Milliarden betroffen.

Prognose: Euro-Austritt kostet 200 Mrd. Euro

Insgesamt mehr als 370 Milliarden Euro schuldet
Griechenland anderen EU-Ländern. Das ergeben die Berechnungen des Centre for European Policy Studies in Brüssel. Im Fall des Euro-Austritts Griechenlands müsste die Hälfte davon abgeschrieben werden, erwartet das Institut.

Morgenjournal 25.5.2012

Ellen Lemberger im Gespräch mit Christian Williwald

Wenn Griechenland aus dem Euro aussteigt

Mehr als 300 Milliarden Euro schuldet Griechenland laut dem Center of European Policy Studies den anderen Euroländern. Dazu kommen noch Schulden an Banken. In Summe macht das mehr als 370 Milliarden Euro. Miteingerechnet sind da auch Haftungen.

Mit jeweils rund 100 Milliarden Euro sind Frankreich und Deutschland die größten Geldgeber Griechenlands. Gemessen am Verhältnis zur eigenen Wirtschaftsleistung ist Portugal am stärksten involviert.

Kosten bei Austritt

Im Fall eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone wären die 300 Milliarden Euro, die das Land anderen Euro-Staaten schuldet, nicht einfach weg. Das Institut rechnet aber damit, dass im Falle der Wiedereinführung der Drachme die Hälfte des Geldes abgeschrieben werden müsste. Die Folgekosten eines Austritts sind dabei aber noch nicht mitgerechnet. Derzeitige Schätzungen darüber reichen von knapp 200 bis zu 400 Milliarden Euro. Diese Kosten entstünden, wenn die Risikoaufschläge für die Anleihen diverser Staaten steigen und Kunden vermutlich ihre Gelder von Banken abheben.

Die Rechnung für Österreich

Beim österreichischen Staat und heimischen Banken ist Griechenland in Summe mit knapp elf Milliarden Euro verschuldet. Davon müssten im Fall eines Griechenland-Austritts ebenfalls rund die Hälfte sofort abgeschrieben werden.