Das Land will weiterhin keine EU-Hilfe
Spanien gegen Rettungsschirm
Hohe Schulden, eine Immobilienblase und marode Banken die auf faulen Krediten sitzen. Spanien hat es bisher noch ohne Hilfe durch die Krise geschafft. Aber der Druck steigt, denn die angeschlagene spanische Sparkasse Bankia braucht Milliardenhilfe und die Zinsen auf Staatsanleihen steigen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 29.5.2012
Nadja Hahn im Gespräch mit Wolfgang Wittmann
Bankia braucht hohe Staatshilfen
Noch will Spanien es alleine schaffen. Aber es wird schwerer: Die teilverstaatlichte Sparkasse Bankia braucht insgesamt 23 Milliarden Euro Staatshilfe. Das ist um einiges mehr als erwartet. Der Mutterkonzern der Bankia hat vor kurzem die Bilanz für 2011 korrigiert und steht jetzt vor Milliardenverlusten, obwohl vorher noch von Gewinnen die Rede war.
Weitere Schulden
Spanien muss noch mehr Schulden machen und das wird teuer. Denn die Risikoaufschläge auf spanische Staatsanleihen sind markant gestiegen, und nähern sich wieder der kritischen sieben Prozent-Marke bei der Irland oder Portugal unter den Rettungsschirm mussten. Aber der spanische Premierminister Mariano Rajoy hat gestern betont: Die hohen Zinsen hätten nichts mit der Bankenkrise zu tun, sondern mit der unsicheren Situation in Griechenland.
Investoren sind skeptisch
Die Investoren an den Finanzmärkten sehen in Spanien ein Gesamtpaket, das ihnen nicht gefällt. Ihnen macht sie Mischung aus Bankenkrise, hohen Zinsen, Rezession und Arbeitslosigkeit Sorgen. Nachdem auch die Regionalregierung von Katalonien um Hilfe gebeten hat, fürchten immer mehr Investoren, dass Spanien auch unter den Rettungsschirm muss.