UNICEF-Bericht alarmiert

Kinderarmut auch in Industrienationen

Kinderarmut gibt es nicht nur in der Dritten Welt, sondern auch in den reichen Industrienationen - das bestätigt eine aktuelle Studie von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Laut der Studie leben in den wohlhabendsten Ländern der Welt 30 Millionen Kinder in Armut.

Abendjournal, 29.5.2012

13 Millionen in der EU

Arme Kinder in reichen Ländern - laut der UNICEF-Studie sind es vor allem Faktoren wie Arbeitslosigkeit und geringer Bildungsstand der Eltern, Alleinerzieherhaushalte und Migrationshintergrund, die auch in wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern zu Kinderarmut führen können. Der UNICEF-Report kommt zu dem Schluss, dass in den 34 Mitgliedsstaaten der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 30 Millionen Kinder in Armut leben. In den Ländern der EU plus Norwegen und Island sind es 13 Millionen.

Schlusslichter Rumänien, USA

Am schlechtesten haben in der Gesamtstatistik Rumänien und die USA abgeschnitten, wo die Quote der Kinder, die unterhalb der Armutsgrenze leben, bei deutlich über 20 Prozent liegt. Die geringste Kinderarmut gibt es laut UNICEF mit rund 5 Prozent in Island und Finnland, in Österreich liegt die Quote bei 7,3 Prozent.

Sozialleistungen rechnen sich

Weiters kommt die Studie zu dem Schluss, dass sich durch effektive politische Maßnahmen Kinderarmut vermeiden lässt: So würden laut UNICEF Länder wie Schweden oder Großbritannien doppelt so viel Geld in Sozialleistungen für Kinder und Familien investieren wie etwa Spanien oder Italien, mit dem Ergebnis, dass die Kinderarmut in den Ländern mit den höheren Sozialausgaben deutlich geringer sei.

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UNICEF