Swiss Economic Forum eröffnet

Wirtschaftselite trifft sich in Interlaken

Am Donnerstag und Freitag findet in Interlaken zum 14. Mal das Swiss Economic Forum statt. Unter anderem geht es bei dem Wirtschaftstreffen auch um Auswege aus der Finanzkrise. Die Debatte verspricht spannend zu werden - bei der Eröffnung ließ der deutsche Wirtschaftsweise Wolfgang Franz mit einem ungewöhnlichen Vorschlag aufhorchen.

Mittagsjournal, 8.6.2012

Raphaela Stefandl aus Interlaken

Franz: "Steuern anheben"

Der Weg aus der europäischen Krise werde teuer und risikoreich werden, egal ob sich die Griechen mit der Wahl am 17. Juni für oder gegen den Verbleib ihres Landes in der Eurozone aussprechen. Das sagt der Vorsitzende der deutschen Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz. Er sprach sich bei der Eröffnungsrede gegen Eurobonds und für einen Schuldentilgungsplan mit harten Bandagen aus.

Jedes Land müsse in seiner nationalen Verfassung eine Schuldenbremse einführen, fordert Franz. Die Schuldentilgung könne etwa durch einen Aufschlag auf die Einkommens- oder die Umsatzsteuer erfolgen. Zudem brauche Europa eine schlagkräftige Bankenaufsicht. Politiker hätten es versäumt darauf zu achten, dass Fiskalpakte eingehalten werden.

Mehr als 1.200 Experten erwartet

Mittlerweile hat sich das Swiss Economic Forum zu einer der wichtigsten Wirtschaftsveranstaltungen der Schweiz entwickelt. Der diesjährige Anlass findet unter dem Motto "Stärken stärken" statt. Angemeldet haben sich mehr als 1.200 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Verlauf der zwei Tage werden 7 Workshops stattfinden und 58 Referenten auftreten.