Griechenwahl: EU rüstet gegen Chaos

Gewinnt in Griechenland am Sonntag das Linksbündnis Syriza, wäre ein Euro-Austritt Griechenlands möglich. In diesem Fall könnte es bereits am Montag gröbere Turbulenzen an den Finanzmärkten geben. Auf politischer Ebene versucht man, sich auf ein mögliches Chaos vorzubereiten.

Morgenjournal, 15.6.2012

Bankensturm verhindern

Laut Medienberichten halten sich wichtige Vertreter der Eurozone, etwa Währungskommissar Oli Rehn und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, für Krisengespräche am Wochenende bereit. Diskutiert wird, nach der Wahl in Griechenland vorübergehend Kapitalverkehrskontrollen einzuführen und Bargeldauszahlungen zu stoppen, um zu verhindern, dass die Menschen dort in Panik die Banken stürmen und Geld außer Landes schaffen. Dem Vernehmen nach bereiten sich auch mehrere Zentralbanken darauf vor, im Fall des Falles die Märkte mit einer gemeinsamen Geldspritze zu stabilisieren.

Banken herabgestuft

Aufhorchen lassen hat in der Nacht wieder die Ratingagentur Moody's, sie hat die Kreditwürdigkeit von fünf niederländischen Banken abgestuft. Laut Moody's brächte ein Euro-Austritt Griechenlands die niederländischen Banken in Bedrängnis. Und, so Moody's, sollte Griechenland wirklich den Euro verlassen, könnte sich auch das Rating vieler anderer europäischer Banken signifikant verschlechtern.

Von Seiten der Börsen gibt es noch keine eindeutige Reaktion. Die Börse in Tokio liegt leicht im Minus, an der Wallstreet hingegen gab es am Donnerstag moderate Gewinne.