IWF senkt Weltwirtschaftsprognose

Pessimistisch zeigt sich der Internationale Währungsfonds, was die Prognosen für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft betrifft: Um 3,5 Prozent soll diese heuer wachsen, das ist um 0,1 Prozent weniger als im Vergleich zur letzten derartigen Prognose vor drei Monaten. Als Hauptgrund für den Abwärtstrend gilt einmal mehr die Krise in Europa.

Abendjournal, 16.7.2012

Europas Wirtschaft schrumpft

Während die gesamte Weltwirtschaft langsamer wächst, sagen die Währungsfonds-Experten für Europa sogar ein Schrumpfen der Wirtschaft voraus: exakt um 0,3 Prozent. Erst im nächsten Jahr soll es wieder leicht aufwärts gehen.
Chef-Ökonom Olivier Blanchard zusammenfassend zur Situation der gesamten Weltwirtschaft: "Die Erholung ist sehr schwach. Die US Wirtschaft wächst um 2 Prozent, zu wenig um die Arbeitslosigkeit sinken zu lassen. In Europa schrumpft die Wirtschaft, erst nächstes Jahr wächst sie wieder. Und auch die aufstrebenden Schwellenländer verzeichnen geringere Wachstumsraten."

Parallel zur schwachen Erholung, sei das Risiko eines verstärkten Abwärtsentwicklung hoch so Blanchard. Dauerhaft entschärfen könnte die Lage nur eine Entspannung in Europa: "Italien und Spanien müssen Erfolg haben", heißt es weiter.

Auch China und Brasilien lassen nach

Neben der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung gefährde in den USA die politische Blockade zwischen Demokraten und Republikanern dringende finanzpolitische Entscheidungen bezüglich der ausufernden Staatsschulden, so der IWF.

Schwächere Wirtschaftsdaten verzeichnet der Währungsfonds erstmals auch aus den bisher erfolgreichen aufstrebenden Staaten wie China, Indien oder Brasilien - neben hausgemachten Problemen hat auch die Krise in den westlichen Industrienationen dazu beigetragen.