London: Die Spiele gehen, die Probleme bleiben

Die olympische Euphorie kann nicht auf Dauer über die schwierige wirtschaftliche Lage Großbritanniens hinwegtäuschen.

Mittagsjournal, 13.8.2012

Langfristige Wirkung offen

Die Bauwirtschaft ist nach der Errichtung der Sportstätten wieder eingebrochen. Der Olympia-Tourismus bringt kurzfristig schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen. Der Bau der Sportstätten und die Abhaltung der Spiele hat allerdings elf Milliarden Euro gekostet.

Erst in Zukunft wird sich zeigen, ob das Sozialexperiment in Stratford funktioniert. London hat ja einen ehrgeizigen Nachnutzungsplan für das Olympische Dorf: Sportanlangen für die Öffentlichkeit, Sozialwohnungen, ein völlig neuer Stadtteil soll im Osten Londons entstehen, einer Gegend, die nicht zu den feinsten zählt. Allerdings können sich die dortigen Bewohner die neuen Wohnungen gar nicht leisten und drohen, von einkommensstarken Schichten verdrängt zu werden.

Die Befürchtungen, die es vorab gegeben hat, dass das Verkehrssystem kollabieren werde und die Sicherheit der Spiele nicht gewährleistet sei, diese Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. Allein die Warnungen der Verkehrsplaner, dass die U-Bahn überfüllt sein wird, haben Viele von den Verkehrsmitteln ferngehalten.