Dayli dementiert Startschwierigkeiten

Der neue Eigentümer von Schlecker Österreich wendet sich heute mit Aktionsinseraten in Tageszeitungen an potentielle Kunden. Die Drogeriemarktkette wurde von Schlecker auf Dayli umbenannt. Doch es könnte Startschwierigkeiten geben, denn ob die Dayli-Filialen auch mit ausreichend Ware versorgt werden können, ist fraglich. Die Kreditversicherer übernehmen für offene Lieferungen noch keine Haftung.

Mittagsjournal, 20.08.2012

Prisma: "Bis dato Daily noch nicht versichert"

Für Handelsunternehmen sind Warenkreditversicherungen noch wichtiger als Bankkredite. Denn große Industrieunternehmen liefern Ware nur dann auf offene Rechnung, wenn eine Versicherung dafür garantiert. Für Lieferungen an Dayli gibt es solche Versicherungen derzeit nicht, denn viele Fragen seien noch offen, erklärt Bettina Selden, Vorstandsdirektorin des größten heimischen Kreditversicherer Prisma. Hat ein Handelsunternehmen - wie derzeit Dayli - dieses grüne Licht der Versicherer nicht, muss es alle Lieferungen sofort bar bezahlen.

Dayli soll ja eine ganz neue Art von Nahversorger werden, soviel hat der neue Eigentümer, der bisher unbekannte Finanzinvestor TAP09 um Rudolf Haberleitner schon verlauten lassen. Neben Drogeriewaren sollen auch Lebensmittel und verschiedene Dienstleistungen angeboten werden.
Die Kreditversicherer sind von diesem Konzept aber noch nicht überzeugt, erklärt Prisma-Chefin Selden: "Wir glauben, dass man viel investieren müsste in diese Läden. Und da stellen sich uns schon einige Fragen, ob das alles realisierbar ist."

Warenversorgung ist gesichert

Für den Umbau der Schlecker-Filialen hat Haberleitner den langjährigen dm-Manager Peter Krammer als Geschäftsführer geholt. Krammer sieht die Warenversorgung gesichert: "Es liefern alle Lieferanten, wir müssen nur schnell bezahlen. Das tun wir auch." Die Industrie liefere auch ohne Versicherung an Dayli. Man habe mit der Industrie bestes Einvernehmen, da es keine Zahlungsschwierigkeiten gegeben habe und gebe, so Krammer.

Wie viel Kapital Dayli derzeit zur Verfügung steht, will Geschäftsführer Krammer aber ebenso wenig verraten, wie wer die Investoren sind: "Gehen sie davon aus, dass wir ausreichend kapitalisiert sind und unsere Verbindlichkeiten pünktlich erledigen können. Wir haben mit der Insolvenz der deutschen Mutter überhaupt nichts zu tun. Das Unternehmen war nie insolvent und wird es auch nicht werden." Leere Regale in den Dayli-Filialen seien nur Spätfolgen der Schlecker-Pleite und würden bald gefüllt, versichert Krammer.

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