Deutschland: Freiwillige statt Zivildienst

Die Abschaffung des verpflichtenden Wehrdienstes für junge Männer liegt in Deutschland schon länger als ein Jahr zurück. Seither gibt es auch keine Zivildienstleistenden mehr in Deutschland. Aber das Ersatzmodell für den Zivildienst, ein freiwilliger Dienst, der fast allen offen steht, hat bei den Deutschen ausgesprochen großen Anklang gefunden.

Morgenjournal, 29.8.2012

Bufdi statt Zivi

Ein gemeinnütziger Treffpunkt in Berlin: Eigentlich ist der 54jährige Michael Bartsch Sozialhilfeempfänger, aber hier hat er zumindest tageweise eine Beschäftigung und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, als Freiwilliger. Seine Computertipps sind gefragt. Michael Bartsch gehört zu rund 35.000 Frauen und Männern, die beim Bundesfreiwilligendienst mitmachen. "Bufdis" werden sie genannt, im Unterschied zu den "Zivis", die früher gemeinnützig in Aktion waren. Die Zivildiener gibt es nicht mehr, weil mit dem Wehrdienst in Deutschland auch der Zivildienst abschafft werden musste. An seine Stelle ist der Bundesfreiwilligendienst getreten.

Offen für Alle

Nicht wie früher ausschließlich junge Männer, sondern beide Geschlechter und alle Altersstufen können jetzt dabei sein. Die 70jährige Annemarie Thomas hilft in einem Krankenhaus in Erfurt bei der Betreuung Schwerkranker mit. Reich wird man nicht im Bundesfreiwilligendienst, ein Taschengeld von höchsten 330 Euro ist zu bekommen, und auch das nur maximal eineinhalb Jahre lang, Dennoch ist der Andrang ist groß, und die zuständige Familienministerin Kristina Schröder zeigt sich hochzufrieden, dass das anfangs fertig kritisierte Projekt doch ein Erfolg geworden sei.

Es könnten noch viel mehr Leute für den Bundesfreiwilligendienst aufgenommen werden, die Hilfsorganisationen rufen auch laut nach Verstärkung, Aber momentan gibt das Budget noch nicht genug Bares für mehr Bufdis her.

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