US-Ostküste: Aufräumen nach "Sandy"

Nach Hurricane "Sandy" steigt die Zahl der Todesopfer in den USA stündlich. Das gesamte Ausmaß der Schäden ist noch immer unklar. Fest steht nur, dass der Sturm wahrscheinlich als eine der teuersten Naturkatastrophen in die Geschichte der USA eingehen wird. Die Aufräumarbeiten an der US-Ostküste werden voraussichtlich noch tagelang andauern.

Morgenjournal, 31.10.2012

U-Bahn bleibt gesperrt

New York ist zweigeteilt. Fast jede Straße in Manhattan südlich des Times Square ist ohne Strom und das voraussichtlich noch tagelang, und das bedeutet meist auch keine Heizung und weder Warm- noch Trinkwasser. Sandy hat alleine in New York mindestens 18 Menschenleben gefordert. Die meisten Opfer sind von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. Es war ein verheerender Sturm, sagt Bürgermeister Michael Bloomberg, vielleicht der schlimmste den wir jemals erlebt haben. Ab heute sollen zumindest Gratis-Busse wieder ein Vorwärtskommen in der Millionenstadt ermöglichen, die teilweise überfluteten U-Bahnen bleiben noch mindestens vier Tage gesperrt. "Ich weiß nicht was ich noch machen kann außer die Versicherung anzurufen", meint Richard Kohlbrecher aus Queens, der sein Haus verloren hat

Dammbruch in New Jersey

Am schwersten hat der Sturm den Bundesstaat New Jersey getroffen. Das Ausmaß der Zerstörungen entlang unserer Küste ist unvorstellbar sagt Governor Chris Christie mit heiserer Stimme nach einer durchwachten Krisennacht. Nach einem Dammbruch sind in New Jersey gestern bei Tagesanbruch hunderte Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden.

Obama im Kriseneinsatz

Präsident Obama ist seit vergangenem Sonntag rund um die Uhr im Kriseneinsatz - er versucht bürokratische Hürden beim Hilfseinsatz zu unterbinden. Der Präsident ruft weiter zur Vorsicht auf. Der Sturm zieht zwar mittlerweile abgeschwächt Richtung Kanada, aber die Gefahr sei noch nicht gebannt.

50 Mrd. Versicherungsschaden

Mindestens acht Millionen Haushalte haben die zweite Nacht ohne Strom verbringen müssen. Der Sturm hat Straßen- und Schienennetze unpassierbar gemacht, mehr als 15.000 Flüge sind gestrichen worden, auch heute werden 500 Flüge gecancelled. Versicherungen schätzen den entstandenen Schaden mittlerweile auf bis zu 50 Milliarden Dollar, 20 Milliarden davon entfallen auf zerstörte Versicherungsobjekte, bis zu 30 Milliarden auf entgangene Geschäfte. Back to business heißt es daher heute zumindest für die Wall Street. Die New Yorker Börse nimmt wieder ihren Betrieb auf.