"Klartext": Stilwechsel in der Ausländerfrage
Grünenchefin Eva Glawischnig und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) haben sich gestern Abend in der Ö1-Reihe "Im Klartext" über die Frage unterhalten, wie Österreich mit seinen Zuwanderern umgeht. Beide zeigten sich erleichtert über einen neuen Stil in Ausländerfragen. Und der Integrationsstaatsekretär will auch, dass das im nahenden Wahlkampf so bleibt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 31.10.2012
Glücklich über "Stilwechsel"
Vorbei die Zeiten der "rehbraunen Äuglein", als auf Kosten von Kindern Ausländerpolitik betrieben wurde, sagt Grünenchefin Eva Glawischnig in Anspielung auf die Ausländerpolitik vergangener Innenminister(innen): Bevor es das Integrationsstaatssekretariat gegebene habe, sei sie mit dem Kurs der ÖVP "sehr unglücklich "gewesen. "Dass drei Tage vor der Wien-Wahl noch zwei Zwillingskinder abgeschoben werden mussten, um Stimmung zu machen, von dem sind wir Gott sei Dank weg."
Der Wechsel im Stil gefällt den Grünen, auch wenn sich Glawischnig inhaltlich "sehr viel mehr wünschen" würde. Und Sebastian Kurz will ihn beibehalten, auch im Wahlkampf. Er will die Diskussion "versachlichen, entkrampfen" und hofft, dass die "positive Stimmung" beibehalten werden kann.
Intrigenstadel Politik
Doch Klartext wird auch bei anderen Themen gesprochen. Zum Beispiel wie man junge Österreicherinnen und Österreicher wieder für Politik und Politiker begeistern kann, wenn selbst der junge ÖVP-Politiker in einem Interview mit der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" von der Politik als Intrigenstadel spricht. "Das gehört leider zum G'schäft dazu", so Kurz. Und Eva Glawischnig stimmt zu: "Man muss schon sehr vorsichtig sein."
Koalition? - "Ja natürlich"
So viel Harmonie - bahnt sich da eine Koalition an? Glawischnig: "Vorstellbar ist für mich alles, aber da muss es schon ordentliche Bewegung in vielen Fragen geben, vor allem im Bildungsbereich." Kurz zu einer Koalition mit den Grünen: "Ja, natürlich. Eher als mit der FPÖ."