Klimawandel und Lebensmittelproduktion
Die Lebensmittelproduktion trägt ein gehöriges Scherflein zum Klimawandel bei - laut aktueller Studie der "Globalen Forschungsinitiative zur Landwirtschaft" (einem Netzwerk aus Expertengruppen) geht ein Fünftel bis ein Drittel des Treibhausgas-Ausstoßes auf die Herstellung und den Vertrieb von Nahrung zurück. Doch umgekehrt schadet der Klimawandel auch der Landwirtschaft.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 31.10.2012
Deutliche Ernteeinbußen
Langanhaltende Hitze, wenig Regen - das kann Pflanzen stressen, am Gedeihen hindern. Je nachdem wie sich das Klima, die Temperaturen und Niederschläge langfristig entwickeln und je nachdem, wie in welchen Weltregionen: Laut Studie können bis zum Jahr 2050 in Entwicklungsstaaten möglicherweise 13 Prozent weniger Weizen und 15 Prozent weniger Reis geerntet werden. Afrikanische Staaten könnten um 10 bis 20 Prozent Mais einbüßen, so die globale Forschungsinitiative.
Ändert sich der Ackerbau, hat das wiederum Folgen für die Viehwirtschaft: Futtermais oder Getreide werden aufgrund der Knappheit künftig teurer, heißt es. Von Fleisch auf pflanzliches Eiweiß umzusteigen, werde auch nicht alle Teller füllen: Soja zum Beispiel oder Linsen vertragen keine hohen Temperaturen.
Klima und Nahrung - das Problem ist ein zweifaches: Die Landwirtschaft prägt auch ihrerseits das Klima, trägt durch Treibhausgase zur Erderwärmung bei. So verursacht laut Studie die Produktion von Lebensmitteln pro Jahr 17.000 Megatonnen Kohlendioxid - durch Transport von Nahrung, die Herstellung von Dünger oder das Einfrieren von Nahrung.