Griechenlands Wirtschaft schrumpft

Seit heute wird im griechischen Parlament über das Budget 2013 beraten. Es sieht weitere Kürzungen vor. Trotzdem müssen neue Schulden gemacht werden. Und auch die Prognosen für die griechische Wirtschaft mussten heute wieder einmal nach unten korrigiert werden.

Abendjournal, 31.10.2012

Neuverschuldung steigt

Während der griechische Finanzminister im Parlament sein Budget für 2013 präsentiert, marschieren vor dem Gebäude wieder einmal Demonstranten auf. Es sind Bewohner einer Stadt in den Bergen die Angst haben, dass sie sich für den Winter kein Heizöl werden leisten können. Ein Mann klagt: "Wir sind 650 Kilometer hierher gefahren, weil wir im Winter frieren werden. Das kann doch nicht sein."

Die Menschen erwarten sich jetzt Hilfe von der Regierung, doch die werden sie nicht bekommen. Denn Griechenland muss sparen. Der Budgetentwurf sieht weitere Kürzungen in allen Bereichen vor. Die wirtschaftliche Misere lässt auch die Neuverschuldung steigen: Erwartet wird ein Defizit von 5,2 Prozent. Anfang Oktober ist noch von 4,2 Prozent die Rede gewesen.

Rezession auch 2013

Ob die Regierung eine Mehrheit für das Budget bekommen wird ist noch nicht fix, aber es scheint nach dem heutigen Tag wahrscheinlicher. Denn eine Abstimmung über ein weitreichendes Privatisierungsprogramm konnte die Koalition knapp aber doch gewinnen.

Für die Tage vor der Budgetabstimmung am 7. November haben die Gewerkschaften einen zweitägigen Generalstreik angekündigt. Die wirtschaftlichen Aussichten für das nächste Jahr haben sich für Griechenland weiter eingetrübt. Das sechste Jahr in Folge wird es eine Rezession geben. Laut Prognosen wird das Bruttoinlandsprodukt um 4,5 Prozent geringer sein als in diesem Jahr.