Weniger Gewinn für voestalpine-Konzern

Ob ThyssenKrupp, Klöckner&Salzgitter in Deutschland oder der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal – sie alle kochen derzeit auf kleiner Flamme. Die global schwache Konjunktur und vor allem die geringere Nachfrage in Europa und China biegen die Bilanzen ins Negative. Diese Entwicklung zeigt auch bei der voest alpine Wirkung.

Mittagsjournal, 7.11.2012

Schwieriges konjunkturelles Umfeld

Der Gewinn des börsenotierten Stahlkonzerns ist im Jahresabstand um mehr als zehn Prozent gesunken. Und auch für das gesamte Geschäftsjahr biegt Firmenchef Wolfgang Eder die Erwartungen nach unten um 100 Millionen auf 800 Millionen Euro herunter. Er begründet das – wie er es formuliert – mit kaufmännischer Vorsicht und sagt: "Leider müssen wir davon ausgehen, dass sich das konjunkturelle Umfeld noch einmal schwieriger darstellen wird. Und das heißt, dass wir dann für den Rest des Jahres das bisherige Ergebnisniveau nicht ganz halten können."

Voest plant "stabilen Personalstand"

An den Standorten in Österreich, mit mehr als 20.000 Beschäftigten, will Eder die konjunkturellen Schwankungen ohne Kurzarbeit oder gar Kündigungen beim Stammpersonal ausgleichen. Es werde normal weiterproduziert. "Wir glauben, dass wir mit Urlaubsabbau, Nutzung der Zeitguthaben und ähnlichem, vielleicht auch dem Abbau von Leasingmitarbeitern, ansonsten aber – grosso modo – einem stabilen Personalstand auch durch diese schwierige Zeit kommen."

Erholung frühestens Mitte 2013

Eder ist optimistisch, dass sich das Nachfrageminus nach Produkten des Konzerns trotz trüber Wachstumsaussichten in Grenzen halten wird, auch wenn das Konjunkturklima in fast allen wesentlichen Industriesegmenten und fast allen Regionen kälter wird. Sehr stark zu spüren bekommen das vor allem die Massestahlhersteller. Die voest hingegen stellt Spezialstahl etwa für die Flugzeug, Auto, Eisenbahn und Maschinenbauindustrie her. In diesen Branchen läuft die Fertigung, gerade in Deutschland, noch relativ gut. Voest-Chef Wolfgang Eder rechnet damit, dass sich die konjunkturelle Lage nicht vor dem Sommer des kommenden Jahres erholen wird.

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