Nahost: Diplomatie kommt auf Touren
Im Nahen Osten werden die Rufe nach einer Waffenruhe zwischen der isrealischen Armee und der radikalislamischen Hamas immer lauter. Vertreter der internationalen Gemeinschaft bemühen sich um eine Entspannung, unter ihnen demnächst auch US-Außenministerin Hillary Clinton. Doch die Angriffe gehen weiter.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.11.2012
Katharina Wagner
Bodentruppen bereit
Aus der Stadt Gaza sind vergangene Nacht wieder dicke Rauchsäulen aufgestiegen. Die israelische Armee hat rund 100 Ziele in Gaza angegriffen. Am Dienstag in der Früh hat die Israelische Luftwaffe die Islamische Nationalbank zerstört. Auch ein Munitionslager der Hamas ist bei Angriffen getroffen worden. Außerdem hat die israelische Regierung tausende Soldaten an die Grenze zum Gazastreifen geschickt. Sie sind bereit, in das benachbarte Gebiet vorzurücken, sagt Yaacov Shalem, ein Soldat, der mit einem Pappbecher voll Kaffee neben einem Panzer auf seinen Einsetz wartet: "Wir sind hoch motiviert und wir würden in Gaza eindringen. Was getan werden muss, sollte auch getan werden. Die Menschen in Israel leben seit zwölf Jahren unter der Angst vor Angriffen, jetzt müssen wir den nächsten Schritt abwarten. "
Appelle zur Waffenruhe
Um Friedensgesprächen eine Chance zu geben hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den Einsatz der Bodentruppen vorerst auf Eis gelegt. Doch die Kämpfe in der Luft gehen weiter. Auch von Seiten der radikalislamischen Hamas. Rund hundert Raketen haben Kämpfer vergangene Nacht über die Grenze nach Israel gefeuert. UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon ruft in Kairo die beiden Gruppen dazu auf, die Waffen niederzulegen: "Einmal mehr leben Palästinenser und Israelis in Angst vor dem nächsten Angriff. Das muss aufhören! Sofortige Schritte sind von allen gefordert, um eine weitere Eskalation zu verhindern, das gilt auch für eine Bodenoffensive, die weiteres Leid nach sich ziehen wird."
Keine Entspannung in Sicht
Doch die Fronten zwischen Israel und Hamas sind verhärtet. Beide Länder sind erst dann zur Waffenruhe bereit, wenn das jeweils andere die Angriffe einstellt, betont Hamas-Führer Khaled Mashal: "Wir stehen für eine gerechte Sache, wir sind nicht die Aggressoren. Das ist Palästina, und jeder der Palästina angreift, wird begraben." US-Außenministerin Hilary Clinton reist heute nach Jerusalem um mit hochrangigen israelischen Politikern Gespräche über eine Waffenruhe voranzutreiben.
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