Flüchtlingsquartiere: Drohungen und Proteste

Wenn es nach den Zusagen der Bundesländer geht, dann sollten sie so viele Asylwerber aufnehmen, dass das niederösterreichische Asylzentrum Traiskirchen entlastet wird. Weil davon aber nichts zu bemerken ist, hat Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) jetzt in einem Zeitungsinterview gedroht, die Einrichtung zu schließen. Asylwerber planen unterdessen einen Protestmarsch.

Abendjournal, 22.11.2012

"Marsch auf Wien"

Am Samstag wollen Asylwerber die fast 40 Kilometer von Traiskirchen nach Wien marschieren. Zu wenig Kleidung, zu wenig Taschengeld, zu wenig Wohnraum, kritisieren sie. Und bei Schnellverfahren würden Fluchtgründe nicht ausreichend berücksichtigt. Die Organisatoren erwarten bis zu 500 Teilnehmer.

Der Traiskirchner SP-Bürgermeister Knotzer vermutet, dass die anderen Bundesländer zu wenig tun, um Quartiere für Asylwerber zu suchen. Niederösterreichs Landeshauptmann Pröll fasst nun die Schließung des Lagers aus feuerpolizeilichen, baupolizeilichen und sicherheitspolizeilichen Gründen ins Auge. Das Innenministerium bereitet einen Ersatzplan vor: Asylwerber könnten in Kasernengebäuden oder auf Bundesgrundstücken in Containern unterkommen.

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