Traiskirchner Bürgermeister "enttäuscht"

Der Traiskirchner Bürgermeister Fritz Knotzer zeigt sich im Morgenjournal-Interview "enttäuscht", dass es in sechs Wochen nicht gelingt, die zugesagten Asylquartiere zu finden. Knotzer erneuert seine Vorwürfe gegen den oberösterreichischen Landesrat Ackerl und deutet die Möglichkeit an, dass Teile des Lagers Traiskirchen geschlossen werden könnten.

Morgenjournal, 30.11.2012

Der Traiskirchner Bürgermeister Fritz Knotzer im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

"Feiger" Ackerl

Besonders heftig ist Knotzers Kritik an seinem (SPÖ)-Parteifreund Josef Ackerl. Der sei beim Asylgipfel "zu feige" gewesen, habe Plätze zugesagt und mit der Umsetzung zu spät begonnen. Von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erwartet Knotzer, dass sie weitere persönliche Gespräche mit den Landeshauptleuten führt. "Und wenn die Länder die Quoten nicht erfüllen, wird es besser sein, wenn das Ministerium selbst wieder Quartiere sucht und selbst Verträge mit Hoteliers, Pensionen und Gastwirten abschließt."

Teilräumung des Lagers?

Inzwischen setzt der Bürgermeister auf Bürokratie: Für heute seien feuer-, sanitäts- und baupolizeiliche Überprüfungen angesetzt, "vor allem beim Haus eins, wo sehr viele untergebracht sind." Bei der Überprüfung werde man sehen, ob alle Vorschriften eingehalten werden. Die mögliche Konsequenz, so Knotzer: "Wenn Gefahr in Verzug ist, muss ich natürlich sofort was anordnen - Räumung von Sälen oder Gebäuden, das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich nehme an, dass sich das Innenministerium bemüht hat, alles einzuhalten. Das wird man dann sehen, wo man kurzfristig diese Menschen unterbringen kann."

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