Bericht: Syrien vor Chemiewaffeneinsatz
Die Kämpfe in Syrien zwischen Aufständischen und Regierungstruppen werden immer blutiger. Die UNO hat bereits alle vor Ort nicht notwendigen Mitarbeiter abgezogen. Jetzt sorgt ein Zeitungsartikel der "New York Times" für internationale Aufregung. Darin heißt es, dass das syrische Regime Vorbereitungen für einen Einsatz von Chemiewaffen getroffen hat.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.12.2012
Obama warnt Assad
Es ist eine ausdrückliche Drohung, und US-Präsident Barack Obama richtet sie direkt an den syrischen Machthaber Baschar al Assad: "Der Einsatz von chemischen Waffen ist völlig inakzeptabel. Und wenn Sie den tragischen Fehler begehen, diese Waffen einzusetzen, wird das Konsequenzen haben und sie werden dafür zur Verantwortung gezogen." Grund für die Aufregung ist ein Artikel der New York Times, der von Bewegungen bei den syrischen Chemiewaffeneinheiten berichtet. Es gebe Hinweise darauf, dass in Syrien Chemikalien gemischt würden, heißt es darin. Möglicherweise werde das Nervengas Sarin hergestellt.
UNO zieht ab
Das Außenministerium in Damaskus dementiert: Sollte Syrien diese Art Waffen haben, werde man sie unter keinen Umständen gegen das Volk einsetzen, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Doch darauf scheint sich die internationale Gemeinschaft nicht zu verlassen. Aufgrund der anhaltenden Gewalt und der instabilen Lage unterbricht sogar die UNO ihren Einsatz in Syrien: "Wir ziehen die nicht unbedingt vor Ort wichtigen internationalen Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung aus Syrien ab. Außerdem unterbrechen wir bis auf Widerruf alle unsere Aktivitäten innerhalb des Landes."
In den vergangenen Wochen ist die Gewalt in Syrien erneut eskaliert. Medienberichten zufolge stehen nun auch Gebiete rund um den internationalen Flughafen unter Beschuss. Zuletzt sind bei einem Angriff auf UN-Konvois zwei österreichische UNO Soldaten verletzt worden.
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