Syrien: UNO will Opposition stärken

Der Aufstand in Syrien gegen das Regime von Staatschef Bashar al Assad dauert schon 21 Monate. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in dem Konflikt bereits mehr als 43.000 Menschen getötet worden. UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos will nun die Kontakte zur syrischen Opposition stärken. Unterdessen haben syrischen Rebellen das palästinensische Flüchtlingscamp Yarmouk bei Damaskus eingenommen.

Mittagsjournal, 18.12.2012

Rebellen erobern Flüchtlingslager

Seit Tagen tobt der Kampf um das palästinensische Flüchtlingslager Yarmouk bei Damaskus. Jetzt soll - so heißt es - die Entscheidung gefallen sein. Den syrischen Rebellen ist es angeblich gelungen, das gesamte Lager unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Angehörigen der sogenannten Volksfront zur Befreiung Palästinas, die auf der Seite des Assads-Regimes stehen, haben demnach das Feld geräumt.

Nur einige wenige palästinensische Aktivisten dürften die Seiten gewechselt und sich der Freien syrischen Armee angeschlossen haben. Die meisten von ihnen aber sollen jetzt auf der Flucht sein, so wie hunderte Familien, die nach den jüngsten Luftangriffen des Assad Regimes das Lager Hals über Kopf verlassen haben, in Bussen und voll beladenen Autos, um sich in den benachbarten Libanon zu retten.

Sie fliehen einerseits, weil sie Angst vor den Regierungstruppen haben, die vor Yarmouk in Stellung gegangen sind, während andererseits Palästinenser die Rache der Rebellen fürchten müssen, weil sie Assad unterstützt hatten.
Tatsächlich ist zuletzt auch die radikal-islamistische Hamas auf Distanz zum syrischen Staatschef gegangen.

Klare Worte kommen vom palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fayad: Er verurteilt vor allem die jüngsten Luftangriffe der syrischen Regierung auf Yarmouk: Es ist ein Verbrechen eine Moschee zu bombardieren, ein Flüchtlingslager, in dem Palästinenser leben - ein Verbrechen verübt von einem unrechtmäßigem Regime, so Salam Fayad.

UNO will Hilfe verstärken

Wie chaotisch die Situation in Yarmouk in den vergangenen Tagen war, hat auch Valerie Amos miterlebt. Die UNO-Nothilfekoordinatorin hat erst vor einigen Tagen das Lager besucht, mit dem Fazit: Die Regierung müsse zehn weitere Hilfsorganisationen zulassen und den Import von Treibstoff erlauben, damit die Vereinten Nationen ihre Arbeit für alle hilfsbedürftigen Menschen in Syrien fortsetzen könne. Damaskus soll das immerhin akzeptiert haben. Wie das Regime auf ihre Ankündigung reagiert hat, den Kontakt zur syrischen Opposition zu stärken, ist nicht bekannt.

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