Votivkirche: Hungerstreik ausgesetzt

31 Tage waren die Flüchtlinge in der Votivkirche im Hungerstreik. Seit gestern nehmen sie wieder Nahrung zu sich, sie haben ihren Hungerstreik vorerst für zehn Tage unterbrochen. Die Flüchtlinge fordern weiterhin eine Verbesserung in der Asylpolitik und wollen darüber mit verantwortlichen Politikern verhandeln, was von der zuständigen Innenministerin bereits abgelehnt wurde.

Mittagsjournal, 23.1.2013

Bleiben in der Kirche

Der Hungerstreik ist unterbrochen, auf den Schutz der Kirche wollen die Flüchtlinge nicht verzichten, sie werden vorerst in der Votivkirche bleiben. Das haben sie bei einer Pressekonferenz heute Mittag in Wien angekündigt. Die Caritas betreut die Flüchtlinge in der Votivkirche von Beginn an, sie seien nach wie vor sehr verunsichert, beschreibt Caritas-Sprecher Klaus Schwertner die Stimmung unter den rund 60 Männern in der Kirche. Es sei ein Hilfeschrei von Menschen, die auf Problem in Österreichs Asylwesen aufmerksam machen. Jetzt würden sie schauen, ob die Politik einen Schritt auf sie zugeht.

Vor allem den Behörden bringen die Flüchtlinge, auf Grund der Erfahrungen in ihren Herkunftsländern, großes Misstrauen entgegen. Sie Vertrauen mehr auf die Kirche und deren psychologischer Schutz. Wünschenswert sei aber, dass die Flüchtlinge eines der angebotenen warmen Quartiere annehmen. Aber man habe seit Beginn der Aktion gelernt, dass Zeit und Geduld eine neue Dimension bekommen hätten, so Schwertner.

Mikl-Leitner bleibt hart

ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat die Unterbrechung des Hungerstreiks begrüßt, Änderungen in der Asylpolitik schließt sie aber aus.

Sie hoffe weiterhin, dass die Flüchtlinge doch noch die angebotenen Quartiere der Caritas annehmen werden. Einzelfälle werden geprüft, ebenso wie konkrete Kritik, sagt Mikl-Leitner.
Es werde keine weiteren Gespräche geben. Das Angebot, die Flüchtlinge wieder in die Grundversorgung zu übernehmen bleibe aufrecht, so die Innenministerin.