Arbeitslosigkeit: 410.000 ohne Job

Ende Jänner waren rund 20.000 mehr Menschen in Österreich als arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Zusätzlich besuchten 6.000 Menschen mehr die Schulungen des AMS. Damit waren insgesamt 410.000 Menschen in Österreich ohne Job, um 6,9 Prozent mehr als im Jänner des Vorjahres.

AMS Schild

(c) PESSENLEHNER, APA

Mittagsjournal, 1.2.2013

Winterpause am Bau

Als Ursache für die gestiegene Arbeitslosigkeit gelten das Winterwetter und die schwächere Konjunktur. Die Arbeitslosenquote lag nach österreichischer Definition im Jänner bei 9,1 Prozent, das ist ein Plus von einem halben Prozentpunkte. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) dazu: "Wie jedes Jahr wird mit dem Höhepunkt des Winters auch der Höchststand der Saison- und damit auch Gesamtarbeitslosigkeit erreicht." Ein Fünftel der Arbeitslosen kommt aus der wetterabhängigen Baubranche.

Dennoch mehr Jobs

Doch trotz Wirtschaftsflaute gab es in Österreich mehr Personen, die einen Arbeitsplatz haben. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten hat sich per Ende Jänner um 22.000 Personen (+0,7 Prozent) auf 3,308 Millionen erhöht. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist hingegen um 2.416 (-9,6 Prozent) auf 22.760 zurückgegangen.

Im internationalen Vergleich liegt Österreich immer noch gut: Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Dezember - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,3 Prozent. Österreich hat damit erneut die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Luxemburg mit 5,1 Prozent und Deutschland mit 5,4 Prozent. In den 27 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Schnitt 10,7 Prozent.

Lage bleibt angespannt

Hundstorfer führt die vergleichsweise gute Arbeitsmarktlage in Österreich auf Unterstützungsprogramme zurück die es unter anderem für Berufseinsteiger, Wiedereinsteigerinnen oder auch für ältere Arbeitskräfte gibt. Eine wesentliche Entspannung ist vorerst nicht in Sicht: Einerseits bleiben - wie von den Pensionsreformern angestrebt - immer mehr ältere Arbeitskräfte länger am Arbeitsmarkt. Der Beschäftigungsanstieg geht in Summe allein auf die Altersgruppe 50 plus zurück. Andererseits hält der Trend zur Berufstätigkeit der Frauen weiter an. Daher werde dieses zusätzliche Arbeitskräfteangebot den Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen weiter übersteigen, so das Sozialministerium. (Text: APA, Red.)