Meteoritenschauer im Uralgebiet
Im russischen Ural-Gebiet ist heute früh ein Meteoritenregen niedergegangen, Gebäude wurden beschädigt und unter den Bewohnern ist Panik ausgebrochen. Die Behörden melden, dass etwa vierhundert Menschen verletzt worden sind, darunter viele Kinder, weil auch eine Schule betroffen war.
8. April 2017, 21:58

(c) NIKULIN, EPA
Mittagsjournal, 15.2.2013
Aus Russland,
Meteoritenregen
Ein Knall, leuchtende Blitze und Rauch am Himmel, niederfallende Meteoritenteile. Unzählige Videos im Internet zeigen das Schauspiel, das sich heute früh im Ural-Gebiet ereignete: "Es gab eine Druckwelle, die Fenster zersplitterten und es brach Panik aus", erzählt ein Augenzeuge, die Leute haben geschrien, das ist das Ende der Welt."
Das war es nicht, sondern ein Meteoritenregen, bestätigt Wladimir Stepanow vom russischen Katastrophenschutzministerium: "Um 7 Uhr 45 Ortszeit ging ein Meteoritenschauer über sechs Regionen im Ural nieder. Mehr als 20.000 Einsatzkräfte sind vor Ort, um die Lage zu kontrollieren." Die Strom- und Wasserversorgung sei gewährleistet, die Transportnetze funktionierten normal. Auch sei keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden.
Atomanlagen nicht betroffen
In der Region befinden sich zahlreiche Atomanlagen, sie seien nicht vom Meteoritenschauer betroffen, bestätigt der Staatskonzern Rosatom.
Allerdings wurden zahlreiche Gebäude in der Region beschädigt, Dächer stürzten ein und Fenster zersplitterten. Bisher sprechen die Behörden von rund 500 Verletzten, die meisten erlitten Schnittwunden durch Glasscherben.
Während die Behörden die Menschen aufrufen, nicht in Panik zu verfallen, meldete sich auch Regierungschef Dmitri Medwedew zu Wort. Mit leicht philosophischem Unterton meinte er am Rande eines Wirtschaftsforums in Südrussland das Ereignis zeige, dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Erde verwundbar sei.
Während Experten noch die genauen Hintergründe des Meteoriteneinschlags untersuchen, scheint eines klar: Ganz unerwartet kam das Ereignis nicht, meint Wadim Tschernobrow von der Vereinigung "Kosmopoisk", die sich mit der Erforschung von Himmelskörpern befasst: "Wir erwarten seit längerem wieder, dass in Russland wieder Meteoritenteile einschlagen, das passiert regelmäßig. Das letzte Mal 2007 im Altai-Gebirge, davor 2003 in Irkutsk und 1996 westlich von Moskau. Seit fünf Jahren gab es keine Einschläge mehr, daher haben wir damit gerechnet."
Unterdessen fordert Vizeregierungschef Dmitri Rogosin ein internationales Schutzsystem, um vor gefährlichen Objekten aus dem Weltall zu warnen und sie zu zerstören.