Schulen: Personalmangel "zum Weinen"

Lehrer-, Eltern- und Personalvetreter schlagen Alarm: An Österreichs Bundesschulen gebe es immer größeren Personalmangel. Vom Schulwart bis zur Sekretärin würden Planstellen an AHS und BHS immer weniger häufig nachbesetzt. Die negativen Folgen seien bereits deutlich spürbarer.

Mittagsjournal, 15.2.2013

Nachbesetzung "kompliziert und langwierig"

Eltern, die die Klassenräume ihrer Kinder selbst ausmalen, ein Schuldirektor, der vor seiner Schule um sechs Uhr früh Schnee schaufelt, nicht nachbesetzte Sekretariate: Das seien nur einige der Symptome eines krassen Personalmangels bei all jenen, die in der Schule arbeiten und keine Lehrer sind, sagt Johann Pauxberger - er ist in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst für die Schulverwaltung zuständig.

Schon zwischen 2002 und 2012 seien 800 Planstellen eingespart worden, obwohl die Ausstattung mit Unterstützungspersonal im internationalen Vergleich "zum Weinen" und die Arbeit kaum zu bewältigen sei, die Nachbesetzung von Posten sei "wahnsinnig kompliziert und langwierig".

Zwischen 2013 und 2016 sollen laut Pauxberger von den nunmehr 6.500 Schulwarten, Sekretärinnen, Schulärzten, Landes- und Bezirksschulinspektoren laut Stellenplan weitere 880 Posten eingespart werden.

"Burn Out" durch steigende Belastungen

Das sei "schmerzhaft" sagt der Gewerkschafter. Denn zu den gestiegenen Belastungen der vergangenen Jahre müssten sich die Beschäftigen nun auch noch mit Computerprogrammen herumschlagen, die "nicht gut funktionieren und die Kollegen an den Schulen vor Herausforderungen stellen, die sie nicht mehr bewältigen können." Der gestiegene Druck führe in weiterer Folge zu Krankheiten, zu Burn-Out-Fällen und zu schlechtem Arbeitsklima.

Im internationalen Vergleich, so der Gewerkschafter, sei Österreich in der Schulverwaltung weit abgeschlagen: "Auf eine administrative Kraft kommen in Österreich 25 Lehrkräfte. Im OECD-Schnitt sind es nur neun Lehrkräfte." Pauxbergers zentrale Forderung ist daher ein Ende des Aufnahmestopps in seinem Bereich und zügige Nachbesetzungen.