Gewerkschaft gegen "Lehrersparpaket"
Heute Abend werden Regierung und Gewerkschaft über das Lehrerdienstrecht weiter verhandeln. Die Reform ist schon seit Jahren angekündigt: Die Regierung will, dass Lehrer länger als bisher für den Unterricht zur Verfügung stehen und dass die Gehälter für langjährige Beschäftigte nicht mehr so stark steigen. Die Lehrergewerkschaft will für ein "Lehrersparpaket" aber nicht zur Verfügung stehen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.2.2013
Unterrichtszeit und Gehalt
Verhandelt wird zwischen Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ), Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) auf der einen Seite und den Lehrergewerkschaftern unter Führung von Paul Kimberger, dem Vorsitzenden der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, auf der anderen Seite.
Seitens der Ministerinnen war heute keine Stellungnahme zu den Verhandlungen zu bekommen. Gewerkschafter Paul Kimberger sagte, er erwarte, "dass Claudia Schmied als verantwortliche Ressortministerin endlich ihr Versprechen wahrmacht, nämlich ein großes Reformpaket und dementsprechend attraktives und gutes Angebot für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer auf den Tisch legt."
Verhandelt wird vor allem über Unterrichtszeit und Gehalt. Derzeit gilt für Pflichtschullehrer und Pflichtschullehrerinnen 20 bis 22 Stunden Unterrichtszeit, wobei allerdings die Fächer unterschiedlich gewichtet werden. Künftig könnten es 24 Stunden wöchentlich sein. Und beim Gehalt soll es weniger automatische Erhöhungen geben, dafür höhere Einstiegsgehälter.
Kein Sparpaket
Für Gewerkschafter Paul Kimberger geht es beim Thema Unterrichtszeit darum, dass die Lehrer nicht mehr so viele Verwaltungstätigkeiten übernehmen müssen: "Damit sie sich auf das Wesentliche, den Unterricht und die Erziehung, konzentrieren können. Und es geht natürlich ums Geld.- Hier wünsche ich mir deutlich höhere Anfangsgehälter bei einer abgeflachten Gehaltskurve. Nur eines darf nicht passieren: Einen Verlust in der Lebensverdienstsumme, ein Sparpaket, so wie wir es jetzt am Tisch haben, ist mit mir sicher nicht zu machen."
Kreative Ideen der Gewerkschaft
Vor drei Jahren ist der Plan der Unterrichtsministerin für zwei Stunden mehr am Widerstand der Gewerkschaft gescheitert. Als Blockierer will der seit letztem Jahr neue Spitzenverhandler der Gewerkschaft nicht dastehen: "Es wird oft gesagt, dass die Gewerkschaft blockiert. Die Realität sieht anders aus. Die wirklich guten und kreativen Ideen kommen aus der Gewerkschaft. Wir haben unsere Vorstellungen deponiert, und ich denke, dass unsere guten und besseren Argumente den Ausschlag geben werden", sagt Paul Kimberger von der Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer. Die Verhandlungen sind erst für 20 Uhr abends angesetzt, ein Abschluss ist heute nicht zu erwarten.