Ratingagenturen beobachten Italien

Der Wahlausgang in Italien ruft nun die Ratingagenturen auf den Plan. Die Agentur Moody's erwägt, Italiens Kreditwürdigkeit herabzustufen. Laut Moody's dürfte die politische Pattstellung in Italien zu Neuwahlen und damit zu einer noch längeren Phase der politischen Instabilität führen.

Morgenjournal, 27.2.2013

Warten auf Reformen

Derzeit hat Italien die Bonitätsnote BAA2, das bezeichnet eine durchschnittlich gute Kreditwürdigkeit. Sobald es Anzeichen gibt, dass sich Italiens wirtschaftliche Aussichten verschlechtern und Reformen nicht umgesetzt werden, will Moody's die Kreditwürdigkeit herabstufen - um wie viel, das hat die Agentur nicht mitgeteilt. Für Italien wäre eine Abstufung in jedem Fall ein Problem, weil es dadurch für das Land noch teurer wird, frisches Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen.

Eine andere Ratingagentur, Standard & Poor's, sieht die Sache hingegen weniger dramatisch. Standard & Poor's sagt, der Wahlausgang habe jetzt einmal keinen unmittelbaren Einfluss auf Italiens Kreditwürdigkeit, der Sanierungskurs sei vorerst nicht gefährdet. Aber auch Standard & Poor's schließt nicht aus, dass falsche Entscheidungen einer neuen Regierung zu einer Abstufung von Italiens Bonität führen könnten.

Börsen unter Druck

Die politische Unsicherheit in Italien hat gestern die europäischen Börsen schwer belastet, das gleiche Bild zeigt sich auch in Übersee. Italien lastet heute Früh auch auf der Tokioter Börse, der Leitindex Nikkei liegt im Minus, die US-Börsen haben sich gestern Abend aber wieder etwas erholt, nachdem sie am Tag davor abgestürzt sind.