Syrien: Eine Million Menschen auf der Flucht

Mehr als eine Million Menschen sind bereits vor dem Bürgerkrieg in Syrien über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen, berichtet heute das UNO-Flüchtlingshilfswerk. Und es werden immer mehr.

Mittagsjournal, 6.3.2013

Hälfte sind Kinder

Sie kommen mit nichts als der Kleidung, die sie am Leib tragen. Sie haben meist alles verloren, oft auch die Angehörigen. Viele sind verletzt, alle traumatisiert. Ihre Wohnungen sind zerstört, das Leben in den Städten unmöglich geworden. Die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder. Sie werden in Auffanglagern nur mit Müh und Not am Leben erhalten. Den ganzen Winter hindurch haben sie gefroren. Die schlimmsten Befürchtungen des UNO-Flüchtlingshilfswerkes werden derzeit übertroffen.

400.000 seit Jahresbeginn

Die Helfer hatten mit einer Million Flüchtlinge erst im Juni gerechnet, der Bau und die Versorgung der Flüchtlingslager für diese vielen Menschen ist erst zu einem Viertel finanziert. Nun aber sind allein seit Jahresbeginn 400.000 Menschen aus Syrien geflohen, und die Zahl steigt jeden Tag an. Sie kommen in den Libanon, in die Türkei, nach Jordanien, in den Irak und nach Ägypten. Die Behörden und die Einwohner dort helfen ebenfalls, sind aber am Rande ihrer Möglichkeiten. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk warnt vor einer humanitären Katastrophe.

Eine Million Menschen - das sind nur jene, die es über die Grenze geschafft haben. Hilfsorganisationen beklagen, dass sie innerhalb Syriens kaum etwas tun können. Dort sind aber nach verschiedenen Schätzungen mehrere Millionen Menschen auf der Flucht und kämpfen ums Überleben. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.

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UNHCR

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