Weitere Eskalation um Nordkorea

Nordkorea setzt weiter auf Eskalation und kündigt den Nichtangriffspakt mit Südkorea. Zuvor hatte der UNO-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft, unbeeindruckt von der Drohung Nordkoreas mit einem atomaren Erstschlag gegen die USA.

Kim Jong-un

(c) MPC,Yonhap-News-Agency

Morgenjournal, 8.3.2013

Lage "extrem gefährlich"

Nordkorea reagiert wütend auf die neuen Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats. Sie sehen unter anderem Reiseverbote für nordkoreanische Diplomaten sowie Kontensperrungen vor. Auch China, das als letzter Verbündeter Nordkoreas gilt, hat die Resolution aktiv vorangetrieben. Nordkorea setze sämtliche Punkte des Nichtangriffspaktes zwischen dem Norden und dem Süden außer Kraft, hieß es am Freitag in einer staatlichen Erklärung. Zudem will Nordkorea das Rote Telefon zwischen den beiden Staaten mit sofortiger Wirkung deaktivieren.

Das "Komitee zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas" verurteilte in der Stellungnahme zudem die UN-Resolution zur Verschärfung der Sanktionen als Beweis dafür, dass Washington und seine "Marionetten" in Seoul "wild entschlossen" zur Konfrontation seien. Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hätten die "Gefahrenlinie" derart weit überschritten, dass sie nicht mehr zu kitten seien. Auf der koreanischen Halbinsel sei die Lage "extrem gefährlich", ein Atomkrieg "könnte jetzt ausbrechen". Das staatliche Komitee warnte, das nordkoreanische Militär werde auf jegliche Grenzverletzung - und sei sie "nur um einen Zentimeter" - "gnadenlos" reagieren. Sowohl Süd- als Nordkorea planen für kommende Woche große Militärmanöver.

Jahrzehnte alte Einrichtung

Der wichtigste bilaterale Nichtangriffspakt zwischen Nord- und Südkorea wurde 1991 unterzeichnet. Er sieht eine friedliche Regelung von Meinungsverschiedenheiten vor und soll versehentliche militärische Zusammenstöße an der innerkoreanischen Grenze vermeiden helfen. Das Rote Telefon als ständige Verbindung zwischen Pjöngjang und Seoul wurde 1971 eingerichtet. Nordkorea hatte schon häufig mit seiner Kappung gedroht und den direkten Draht auch tatsächlich bereits zweimal unterbrochen.