Morales: "USA wirkten bei Chavez' Tod mit"

Der Totenkult um Hugo Chavez in seiner Heimat Venezuela wird immer bizarrer, aber auch außerhalb sorgt der verstorbene Präsident für Aufregung. Chavez' bolivianischer Amtskollege Evo Morales mutmaßt gar, sein Freund Chavez sei von den USA ermordet worden. Das sagte er gestern Abend auf einer Pressekonferenz am Rande einer Anti-Drogen-Konferenz in Wien.

Morgenjournal, 12.3.2013

"USA verantwortlich für Misserfolg des Anti-Drogen-Kriegs"

Evo Morales, der bolivianische Präsident, hat auch in Wien eine Fangemeinde. Selbst wenn der 53-Jährige nur eine Pressekonferenz gibt, wird er entsprechend empfangen. Der Linkspolitiker, seit sieben Jahren an der Staatsspitze Boliviens, will, dass die Koka-Pflanze von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen wird.

Dass aus Koka-Blättern aber eben nicht nur Tees und Heilprodukte hergestellt werden, sondern vor allem Kokain, sieht auch der ehemalige Koka-Bauer Evo Morales als großes Problem. Warum der Anti-Drogen-Krieg aber bisher so wenig erfolgreich war, dafür hat Morales eine einfache Erklärung: Die USA seien schuld und das "Imperium", wie Evo Morales die USA gerne zu bezeichnen pflegt, ist so ziemlich an allem schuld, was in Lateinamerika schief läuft.

"Auch bei Chavez' Tod Finger im Spiel"

Dass das "Imperium" beim Tod von Hugo Chavez die Finger mit im Spiel hatte, das ist für Morales gut möglich: "Er war doch erst 58 Jahre alt, er war immer sehr besorgt um seine Sicherheit, hat stets auf seine Gesundheit und seine Ernährung geachtet", weiß Morales zu berichten.

Die Geschichte habe gezeigt, sagt Morales, dass die USA bereit seien, bis zum Äußersten zu gehen und er erinnert an Fidel Castro, der mehrere Attentatsversuche überlebt hat.
Deshalb fordert Evo Morales, dass der Leichnam seines Freundes Hugo Chavez genau untersucht wird.