Jorma Elos "Sommernachtstraum" kehrt zurück

Vor drei Jahren war "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare an der Wiener Staatsoper in der Choreographie von Jorma Elo ein Kassenschlager. Inzwischen ist das Stück um die Welt gereist, mit internationalen Auszeichnungen wie dem Prix Benois, dem "Oscar der Ballettwelt" überhäuft worden. Nun kehrte Jorma Elo nach Wien zurück, um erneut an seinem Stück zu arbeiten. Am Freitag hat der "Sommernachtstraum" an der Wiener Volksoper Premiere.

  • Ein Sommernachtstraum

    (c) Techt, APA

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Mittagsjournal, 15.3.2013

Erstes abendfüllendes Stück

Es war das erste abendfüllende Ballett des finnischen Starchoreographen Jorma Elo, dem Schüler von Mats Ek oder Jiří Kylián, die ihn noch als Tänzer nach Schweden beziehungsweise nach Holland geholt hatte und ihn dort künstlerisch nachhaltig prägten.

Bis heute hat Jorma Elo mehr als 50 Ballette für über 20 Kompanien in Europa und Amerika geschaffen, darunter auch den Sommernachtstraum für die Wiener Kompanie. Für Elo eine besonders wichtige Arbeit, war es doch das erste abendfüllende Stück. Wenn man erstmals eine große Geschichte erzählen will, dann schwört Jorma Elo auf den Sommernachtstraum mit all seiner Komplexität, den vielen Charakteren, den zahlreichen Handlungen.

Breakdance neben Ballett

Ein weiterer Grund, den Sommernachtstraum auszuwählen, war auch die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Wie Jorma Elo in seiner Arbeit überhaupt sehr von der Musik ausgeht und seine Bewegungssprache danach richtet. Wenn man also im Sommernachtstraum ein Spektrum von Break- und Streetdance bis zum klassischen Ballett findet, dann ist das nicht gewollt, sondern durch die Musik provoziert.

"Ich mische nicht bewusst irgendwelche Stilrichtungen. Ich versuche ganz einfach mit der Musik zu schwimmen. Die Musik hat ihre Struktur, ihre eigene Qualität und Dynamik. Unsere Körper, unser Sinn sollte sich danach richten, nicht an irgendwelche Stile denken, sondern nur daran was die Musik verlangt", sagt Elo.

"Man kann vieles besser machen"

Da Jorma Elos Arbeiten immer ein "Work in Progress" sind, in denen er sich nach seinen Tänzern und deren Möglichkeiten richtet, ist der Sommernachtstraum also wirklich eine neue Produktion, auch in ihrem drei Jahre alten Gewand.

"Für einen Choreographen ist es immer eine große Chance wenn ein Ballett zurück auf den Spielplan kommt. Man kann es überarbeiten, vieles besser machen. Speziell bei einem abendfüllenden Werk ist die Herausforderung so groß, dass man sicher nicht alles umsetzen kann. Jetzt bin ich wirklich froh die paar Jahre Distanz gehabt zu haben, noch einmal darauf zu blicken und es zu verbessern."

Zu sehen sind auch Mitglieder des Wiener Staatsballetts, allen voran: Irina Tsymbla, Kirill Kourlaev und Mihail Sosnovschi. Diese Saison ist "Der Sommernachtstraum" zwar auch nur sechs Mal an der Wiener Volksoper zu erleben, aber vielleicht kommt er nächste Saison ja wieder.