Nordkorea verkündet Kriegszustand gegen Südkorea

Das Regime in Pjöngjang hat erklärt, das Land sei in den Kriegszustand mit Südkorea eingetreten. Damit haben die jüngsten Kriegsdrohungen Nordkoreas eine neue Eskalationsstufe erreicht. Jede Angelegenheit zwischen beiden Staaten werde ab sofort entsprechend behandelt, heißt es in der von den Staatsmedien verbreiteten offiziellen Erklärung. Von einem Angriffsbefehl ist aber nichts bekannt.

Der nordkoreanische Führer Kim Jong-un

(c)NKCA,EPA

Morgenjournal, 30.03.2013

Kriegszustand nicht neu

Der Einfallsreichtum der Führung in Pjöngjang ist was Drohungen anbelangt offenbar am Ende. Die jüngste Erklärung Nordkoreas, man sei nun im Kriegszustand mit Südkorea, ist nicht wirklich neu. Rein formal betrachtet befinden sich beide Staaten seit dem Ende ihres Bruderkrieges in den 50er Jahren, ohnehin noch immer im Kriegszustand. Der Koreakrieg wurde vor 60 Jahren lediglich mit einem Waffenstillstand beendet, den Nordkorea nach der Verhängung neuer UNO-Sanktionen, erst vor kurzem aufgekündigt hat.

Atomkrieg-Drohung

Die Zeiten, in denen auf der koreanischen Halbinsel weder Krieg noch Frieden herrsche, seien vorüber, heißt es jetzt in Pjöngjang. Das nordkoreanische Militär warte die Befehle von Machthaber Kim Jong-un ab, jede Provokation Südkoreas würde in einen Atomkrieg münden. Auch die direkten Drohungen gegen die USA werden bekräftigt. Als mögliche Ziele werden das amerikanische Festland, Hawaii und Guam, sowie die in Südkorea stationierten US-Truppen genannt.

Gelassene Reaktionen

Washington reagiert gelassen. Der Nationale Sicherheitsrat weist darauf hin, dass Nordkorea für seine Kriegsrhetorik bekannt sei, man die neue Drohung gegenüber Südkorea aber ernst nehme. Aus Seoul kommt eine ähnliche Erklärung, ergänzt mit der beruhigenden Feststellung, dass es an der gemeinsamen Grenze – zumindest bis jetzt – keine auffälligen Truppenbewegungen gibt.