Wehrdienstreform: Weniger Systemerhalter

Die Koalition hat sich auf erste Schritte der Grundwehrdienst-Reform geeinigt und diese gemeinsam auf dem Truppenübungsplatz Seetaleralpe in der Steiermark vorgestellt: 350 Systemerhalter-Posten sollen schon ab Herbst ersatzlos gestrichen werden, die bisher dort eingesetzten Rekruten kommen zur Truppe. Mittelfristig will der Verteidigungsminister mindestens 4.000 Systemerhalter zum kämpfenden Teil des Heeres umschichten.

Rekruten

(c) FOHRINGER, APA

Abendjournal, 15.4.2013

Weniger Kellner und Chauffeure

60 Prozent Systemerhalter - also Köche, Kellner und Fahrer - und nur 40 Prozent Soldaten für die kämpfende Truppe. Dieses Verhältnis bei den Grundwehrdienern will Verteidigungsminister Gerald Klug von der SPÖ umdrehen. In Zahlen: von rund 13.000 Systemerhaltern auf rund 9.000, und das binnen zwei Jahren. Der Anfang werde im Herbst gemacht. Klug sagt, derzeit gebe es 1.800 Grundwehrdiener als Kellner und 1.600 als Chauffeure. Hier soll sofort um 10 Prozent reduziert werden.

Sprich: 350 Systemerhalter-Posten werden im Herbst eingespart, was Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ÖVP so kommentiert: sinnlose Tätigkeiten würden nicht nach außen vergeben, sodass sie nur Geld kosten.

2014 sollen dann 50 Prozent der Kellner und Küchengehilfen anderweitig ersetzt werden, womit in Summe 900 Rekruten mehr für die Truppe verfügbar wären. Dann sind aber immer noch rund 3.000 Systemerhalter zu viel da, wenn die Koalition ihr jetzt gestecktes Ziel ernst nimmt. Wobei es ÖVP-Verhandlerin Mikl-Leitner heute ohnehin schon billiger gibt, sie wollte die Systemerhalter im Jänner noch um 70 Prozent reduzieren. Das wären 9.000 Posten gewesen - Mikl-Leitner weicht heute aus.

Wie dieses Credo - immerhin müssen da tausende Leute ersetzt werden - finanziert werden soll, blieb offen. Nicht nur einmal vertröstete der Verteidigungsminister auf den Endbericht der Arbeitsgruppe Wehrdienstreform. Ende Juni.

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