Briten lockern Bankgeheimnis teilweise

Britische Überseegebiete beteiligen sich stärker am europäischen Kampf gegen Steuerbetrüger. Kronkolonien wie Bermuda, die Jungferninseln und die Caymaninseln verpflichten sich zum freiwilligen Informationsaustausch mit vier EU-Staaten. Sie haben mit dem britischen Schatzkanzler George Osborne ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Großbritannien spricht von einem Durchbruch im Kampf gegen die Steuerflucht.

Mittagsjournal, 2.5.2013

Vorerst eingeschränkt

Mit Hilfe der Übersee-Steuerparadiese will Großbritannien die illegalen Finanzflüsse von Steuerflüchtlingen zum Versiegen bringen. Nach langen Verhandlungen willigten die Jungferninseln, die Kaimaninseln, Anguilla, Montserrat, Bermuda und die Caicos Inseln schließlich ein, sich am automatischen Informationsaustausch zu beteiligen.

Allerdings vorerst nur eingeschränkt, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien erhalten Informationen wer, wie viel auf Konten in diesen Überseegebieten hat und wofür das Geld verwendet wird. David Gauke Minister im Schatzkanzleramt spricht von einem großen Schritt: „Steuersündern wird es nun wesentlich schwerer fallenm, ihr Geld zu verstecken. Das sind gute Nachrichten für Großbritannien, das bedeutet wir bekommen mehr Steuergeld.“

"Gute Lösung"

Der britische Schatzkanzler George Osborne hat auf der Jagd nach Steuerflüchtlingen auch näher liegende Territorien im Visier. Im April wurde ein Abkommen über einen Informationsaustausch mit der Regierung der Isle of Man wirksam. Das Abkommen sieht die automatische Lieferung «eines weiten Bereichs von Informationen» über alle auf der Insel gehaltenen Bankkonten britischer Steuerzahler nach London vor. Bis September 2016 haben britische Steuerzahler Gelegenheit, ihre Vermögen auf der Insel gegen eine geringe Strafsteuer zu legalisieren.

Der Finanzminister der Isle of Man Eddie Teare spricht von einem bahnbrechenden Abkommen: „Wir haben auf die Herausforderungen reagiert und waren die Vorreiter, wir haben eine gute Lösung gefunden.“ Ähnliche Abkommen gibt es auch mit Guernsey und Jersey. Die Kanalinseln nehmen aber noch nicht am automatischen Informationsaustausch mit anderen EU Staaten teil. Guernsey verlangt noch mehr Details will im Laufe des Jahres eine Entscheidung treffen.