Uni-Zugang: WU-Rektor für klare Vorgaben

An der Wirtschaftsuniversität endet am 31. Mai die neu eingeführte Registrierungsfrist für das Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Damit beginnt die umstrittene "Studienplatzfinanzierung", welche nur so viele Studienanfänger zulässt wie es Platz an den Unis gibt. Die Diskussion darüber ist aber noch voll im Gange. Der Rektor der WU, Christoph Badelt drängt auf die klare Festlegung einer Studierendenzahl.

Mittagsjournal, 24.5.2013

Ansturm noch offen

Noch sieht es so aus, als ob es heuer kein Aufnahmeverfahren für das Bachelor-Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU geben wird. Denn es ist zwar stark nachgefragt -mehr als 2.000 Studienbewerber haben sich bis jetzt registrieren lassen - , aber es gibt immerhin 3.674 Plätze für Neustudenten. Wenn es bis 31. Mai mehr werden, wird es wohl ein Auswahlverfahren geben müssen, und nicht alle Studierwillige können genommen werden. Das könnte durchaus sein, denn in den letzten Jahren haben um die 5.000 dieses Studium begonnen.

Badelt will Vorgaben

Für den streitbaren Rektor der Wirtschaftsuniversität Christoph Badelt greift die neue Regulierungsmaßnahme immer noch zu kurz. Er will künftig von der Politik von vornherein klare Vorgaben, wie viele Studierende es geben soll - an allen Unis - "vor allem dann, wenn man sagt, ein Studium soll durch die öffentliche Hand finanziert werden, was man ja aus gesellschaftspolitischen Gründen will." Mit dieser einmal fixierten Zahl könne man die Kapazitäten auf die einzelnen Junis verteilen und in Leistungsvereinbarungen festlegen, wie viele Studierende jede Uni nimmt."

Grünewald: Wer zahlt?

Ebenfalls unzufrieden mit der derzeitigen Regelung ist der grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald. Die Studienplatzfinanzierung sieht er nicht als Heilmittel, denn eine Studie habe ergeben, dass die "Bewirtschaftung" allein im Baccalaureat 400 Millionen Euro koste. Und er frage sich, woher Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle das Geld dafür nehmen wolle.

Auf der anderen Seite rechnet Grünewald durchaus damit, dass noch weitere Studierende und Absolventen fehlende Leistungen der Unis einklagen werden. Den Unis die Entscheidung zuschieben, weniger Studierende aufzunehmen, sei "schäbig", denn "verantwortlich sei die Politik", so Grünewald.