NSA-Affäre: Erste Rufe nach Auslieferung

Der ehemalige CIA-Mitarbeiter, der tausende Dokumente kopiert und an die Medien weitergegeben hat, hält sich - Medieninformationen zufolge - in Hongkong auf. In den USA werden jetzt erste Rufe nach Auslieferung laut.

Abendjournal, 10.6.2013

Obama hält sich bedeckt

Während US-Präsident Barack Obama seit Tagen keine Fragen zur Daten-Spionage beantworten will, gehen die Verantwortlichen Politiker jetzt in die Offensive. Eduard Snowden sei ein Verräter, wettert Mike Rogers, Mitglied des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus. Er habe den Feinden der USA Einblicke in die Methoden der Geheimdienste verschafft - und das, obwohl seine Informationen nicht einmal korrekt seien. Rogers: "Er hat keine Ahnung, wovon er spricht, er weiß gerade genug, um gefährlich zu sein."

Hong Kong müsse den Amerikaner so bald wie möglich an die USA ausliefern, fordert nun der Abgeordnete Peter King. Und spricht auch US-NATO-Partner Island eine eindringliche Warnung aus: Dort will Edward Snowden laut eigenen Angaben Asyl beantragen, weil die Presse- und Informationsfreiheit besonders geschützt werde.

Empörung über Daten-Spionage

Von der landesweiten Empörung über die Daten-Spionage können die beiden aber nicht ablenken.

"Mich beunruhigt das Ausmaß dieser Datensammlungen und die Tatsache, dass die Amerikaner davon nichts wissen", sagt der demokratische Senator Mark Udall. "Derzeit ist es ein geheimes Programm und es gibt keine festgelegten Gesetze."

"Dass jeden Tag in Milliarden Telefondaten gewühlt wird, ist verfassungswidrig, und verletzt unsere Privatsphäre", schimpft der republikanische Senator Rand Paul. Er hat angekündigt, das Programm beim Surpreme Court anzufechten.