Neue Proteste in Ankara trotz Erdogans Angebot

Die türkische Polizei ist erneut mit Tränengas gegen demonstrierende Regierungskritiker vorgegangen. In Ankara versammelten sich 2.000 Menschen am Abend und skandierten Parolen gegen Premier Erdogan. Dieser hatte zuvor angeboten, die Bevölkerung über das umstrittene Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park abstimmen zu lassen. Auf dem Taksim-Platz griff die Polizei diesmal nicht ein, wie ORF-Reporter Andreas Mitschitz im Ö1-Morgenjournal berichtet.

Nächtliche Demonstation

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Morgenjournal, 13.6.2013

Katharina Wagner, Christian Williwald, Andreas Mitschitz

In der türkischen Hauptstadt Ankara hat die Polizei in der Nacht wieder Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Rund 2.000 Menschen haben erneut gegen Erdoans islamisch konservative Regierung demonstriert.

Auch auf dem Istanbuler Táksim-Platz haben sich nach der gestrigen brutalen Räumung wieder Demonstranten versammelt, dort blieb es aber ruhig. Der Auslöser der Proteste - die geplante Umgestaltung des Gezi-Parks in Istanbul - könnte jetzt einer Volksabstimmung unterzogen werden - das sagte ein Regierungssprecher gestern nach einem Treffen zwischen Premier Erdogan und Vertretern der Demonstranten. Die Menschen auf dem Taksim-Platz trauen dem Angebot aber nicht recht. Erdogan bleibt das Feindbild Nummer Eins.