Experte: Großes Paket wäre nicht notwendig
Das von der Regierung präsentierte Konjunkturpaket wird von Experten differenziert betrachtet. So sieht der Grazer Wirtschaftsprofessor Michael Steiner keine große Notwendigkeit dafür, weil es der österreichischen Wirtschaft gar nicht so schlecht geht. Er glaubt auch nicht, dass das Budget dadurch nicht belastet wird.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.6.2013
Michael Steiner, Wirtschaftsprofessor an der Universität Graz, im Gespräch mit Andrea Maiwald
Sehr kurzfristige Perspektive"
Einzelne Maßnahmen seien sinnvoll, sagt Steiner im Ö1-Interview, aber er sehe das nicht als "insgesamt notwendiges großes Konjunkturpaket". Österreichs Wirtschaft befinde sich in keiner Rezession, und bis zum Herbst sagen die Wirtschaftsforscher eine Erholung voraus. Bis zu diesem Zeitpunkt würden die konjunkturpolitischen Maßnahmen der Regierung noch nicht greifen. Das Paket habe eine "sehr kurzfristige Perspektive" und gehe langfristige Probleme nicht an.
Doch eine Belastung fürs Budget
Den Beteuerungen der Regierung, das Konjunkturpaket belaste das Budget nicht, schenkt Steiner wenig Glauben: Geld habe kein Mascherl und fehle irgendwann oder hätte anders ausgegeben werden können. So gebe es genug Defizite im Bildungs-, Pflege- und Sozialbereich. Steiner weist auch Aussagen zurück, dass das Geld "sehr rasch" wieder hereinkomme. Immerhin stimmt er der Regierungsdarstellung zu, dass kurzfristig keine Budgetprobleme zu erwarten wären. Es brauche aber Reformen in der Marktordnung, das zeige das Beispiel Alpine, wo der Markt versagt habe.
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