Brustkrebs: Andrang auf Beratungsstellen

30.000 bis 40.000 Frauen in Österreich haben ein genetisch erhöhtes Risiko Brustkrebs zu bekommen. Seit Angelina Jolie Anfang Mai bekanntgab, dass sie sich wegen dieses Gens beide Brüste hat abnehmen lassen, kommen jetzt auch in Österreich deutlich mehr Frauen in die Brustkrebs-Beratungsstellen - mittlerweile spricht die Medizin vom Jolie-Effekt.

Mittagsjournal, 26.6.2013

Der Jolie-Effekt

Bei der österreichweiten Hotline der Genetischen Beratung bei Brust- und Eierstockkrebs am Wiener AKH haben sich die Anfragen seit Anfang Mai verfünffacht. Angelia Jolie habe viel bewirkt, sagen Österreichs anerkannteste Brustkrebs-Experten bei einer Pressekonferenz heute in Wien. Sie habe eine Vorbildfunktion für viele Frauen. Wenn sie es schafft dem Krebs den Kampf anzusagen, dann schaffe ich das auch - würden viele betroffen Frauen heute sagen. Thomas Helbich von der Universitäts-Frauenklinik meint, im Gespräch mit den Frauen genüge es vom Jolie-Effekt zu reden und die Frauen würden sofort verstehen um was es geht.

60 Beratungsstellen

Frauen, deren Mutter, Schwester oder Tante an Krebs erkrankt bzw. gestorben sind würden jetzt verstärkt das Angebot der medizinischen und psychologischen Beratung annehmen, so Gabriele Traun-Vogt von der Krebshilfe. 60 spezialisierte Beratungsstellen gibt es österreichweit auch mit psychologischem Angebot.

Laut einer aktuellen Studie leiden 80 Prozent aller von dem Brust-Krebs-Gen betroffenen Frauen unter Angst. Ihnen die Angst vor der Erkrankung ein wenig zu nehmen und ihnen einen Weg aufzuzeigen - der da nicht immer Brust-Amputation heißen muss - das sei das Hauptziel der Beratungsstellen. Vor allem für junge Frauen - die noch einen Kinderwunsch haben - gibt es eine Alternative: Früherkennung mit Magnetresonanz, so Thomas Helbich.