NSA: Peinlich für USA

Für die USA sind die Enthüllungen aus den NSA-Papieren sehr peinlich. Inhaltlich will sich die Regierung noch nicht dazu äußern, derzeit geht es eher darum, die Verstimmung zu lindern. Präsident Obama sagte vor kurzem, sobald alles untersucht sei, würden die Europäer alle Informationen bekommen, die sie wollen.

Abendjournal, 1.7.2013

Obama in Nöten

Präsident Obama ist heute bei einer Rede in Tanzania kurz auf die Abhöraffäre eingegangen. Er sagte, die Berichte müssten nun erst überprüft werden, versprach aber den Europäern, dass die USA alle gewünschten Informationen zur Verfügung stellen werden. Obama versucht auch, die Vorwürfe zu entkräften, er sei der Endabnehmer all dieser Informationen: Wenn ich wissen will, was Kanzlerin Merkel denkt, rufe ich Kanzlerin Merkel an. Wenn ich will, was Präsident Hollande denkt, rufe ich ihn an.

Das ist wohl eine stark vereinfachte Darstellung von moderner Diplomatie, dass einander Staatsmänner und Frauen am Telefon alles erzählen, was sie vorhaben. Obama wird wohl noch mehr sagen müssen, wenn er zurück in Washington ist. Auch Außenminister Kerry wurde peinlich befragt, und zwar von Catherine Ashton, der Außenbeauftragten der EU. Sie ist direkt betroffen, schließlich ist ja auch ihre EU Botschaft in Washington abgehört worden. US Außenminister Kerry behauptet heute, dass er die Berichte über die NSA Spionage am Wochenende nicht verfolgt habe. Aber auch er verspricht, sich zu erkundigen und dann zu reagieren.