NSA: Snowdens Lage ausweglos

Der frühere US-Geheimdienstler Edward Snowden hat in Russland noch nicht um Asyl angesucht und er befindet sich, wie es aussieht, weiter im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetevo. Am Wochenende hat ein Sprecher des Kreml angedeutet, dass Snowdens Chancen auf Asyl in Russland nicht besonders groß seien.

Abendjournal, 15.7.2013

Kritik wächst

Edward Snowden sitzt weiter am Flughafen in Moskau und wird von russischen Sicherheitskräften beschützt, einen Asylantrag hat er bis jetzt nicht abgegeben, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Snowden hatte am Freitag unter großer medialer Aufmerksamkeit angekündigt, sofort einen Asylantrag stellen zu wollen. Am Samstag hatte ihm ein Sprecher des russischen Präsidenten Putin aber ausrichten lassen, dass Russland kein Interesse daran habe ihm Asyl zu gewähren. Snowden könne aber um ein vorübergehendes Aufenthaltsrecht ansuchen. Dieser Prozess ist rechtlich kompliziert, mehrere prominente russische Rechtsanwälte haben Snowden bereits rechtliche Unterstützung versprochen.

In Russland wächst aber auch die Kritik. So meint die bekannte Menschenrechtsaktivistin und Flüchtlingshelferin Svetlana Gannuschkina, sie verstehe nicht warum Snowden nicht endlich einen Antrag stelle, das ganze fange langsam an eigenartig und unseriös zu wirken.

Ein schwedischer Professor hat Snowden inzwischen für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Snowden habe die Welt mit seinen Aufdeckungen ein bisschen besser und sicherer gemacht, schreibt der Soziologe Stefan Svallfors. Außerdem würde das Image des Friedensnobelpreises so verbessern, das immer noch unter der, wie Svallfors schreibt, belasteten und schlecht durchdachten Verleihung an US-Präsident Barack Obama leide.