Snowden bleibt vorerst in Transitzone

US-Aufdecker Edward Snowden, der Langzeitpassagier am Moskauer Flughafen Sheremetjevo, hat heute die Papiere bekommen, die ihm erlauben, in Russland zu bleiben. Er wolle dort den Ausgang seines Asylantrags abwarten, sagt sein Anwalt. Snowden will aber vorerst dennoch in der Transitzone bleiben.

Abendjournal, 24.7.2013

Geht er oder geht er nicht? Und wenn ja, wohin? Den ganzen Tag spekulierten russische Nachrichtenagenturen, dass Edward Snowden den Transitbereich des Flughafens Scheremetewo verlassen darf. Nun ist klar: er muss vorläufig dort bleiben. Nach Angaben seines Anwalts Anatoli Kutscherena sind die nötigen Dokumente der Migrationsbehörde wegen der mühseligen russischen Bürokratie noch in Bearbeitung.

Langweilig dürfte Snowden trotzdem nicht werden, sein Anwalt überreichte ihm russische Literaturklassiker. Darunter den berühmten Roman "Schuld und Sühne" von Dostojewski. Snowden wolle sich einlesen, so sein Anwalt, denn er wolle nun doch in Russland bleiben. Bisher hatte der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter betont, längerfristig in einem südamerikanischen Land Zuflucht zu suchen. Sollte Snowden tatsächlich in Russland Asyl erhalten, wäre dies ein schwerer Schlag für die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA.