Mursi-Anhänger protestieren weiter

Die Muslimbrüder in Ägypten geben gegenüber dem Militär nicht klein bei. Trotz Drohungen und der Gewalt am Wochenende, an dem mindestens 80 Menschen getötet worden sind, gehen sie weiterhin auf die Straße: heute haben sie zu einem "Marsch der Millionen" in Kairo aufgerufen.

Abendjournal, 30.7.2013

Protestieren für Demokratie

Die Proteste in Kairo haben schon heute Nachmittag begonnen. Einige Gruppen von Demonstrierenden gehen Richtung Nasr City. Eine Demonstrationen von weiblichen Mursi-Anhängern zieht zum Verteidigungsministerium. Die Frauen singen, klatschen, tragen Bilder von Mursi durch die Straßen.

Von Besuch der EU-Außenbeauftragen Ashton in Kairo halten sie nichts, eine Frau sagt: "Catherine Ashton und alle anderen sind uns egal, was wir wollen, ist Demokratie in unserem Land!" Und ein männlicher Protestierender sagt: "Wir werden nicht nachgeben, wir wollen nicht mehr in einem Polizeistaat leben, in dem wir eingeschüchtert, gefoltert und aus irgendeinem Grund festgehalten werden. Viele hier sind bereit zu sterben."

Besorgnis in Europa

Die internationale Gemeinschaft fürchtet, dass es bei dem heutigen "Marsch der Millionen" erneut Gewalt zwischen Militär und Muslimbrüdern kommen könnte.

Und Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sprach sich heute für die Freilassung des gestürzten Präsidenten aus. "Die Situation ist sehr kritisch, Frankreich ist gegen Gewalt und für die Freilassung der politischen Gefangenen, auch Präsident Mursis."