Wie Tiere die Hitze bewältigen

Auch die Tierwelt leidet unter der Hitze. Viele fliehen an einen kühlen Ort, beispielsweise in den Schatten oder ins Wasser. Doch es zeigen sich auch andere Symptome: Kühe geben in diesen Tagen weniger Milch und die erhitzten Seen und Flüsse können für Fische sogar zu einer Todesfalle werden.

Mittagsjournal, 8.8.2013

Réka Tercza und Barbara Daser

Fische brauchen Sauerstoff

Sie baden, hecheln oder ziehen sich an schattige Orte zurück. Um Sonne und Hitze zu umgehen, haben Tiere verschiedene Strategien entwickelt. Der Grund, so Erich Klansek von der Veterinärmedizinischen Universität Wien: "Viele Tiere können nicht schwitzen." Denn im Gegensatz zu Menschen, haben Tiere kaum oder gar keine Schweißdrüsen. Ein Problem ist das zum Beispiel für Fische. Vor allem kaltwasserliebende Arten leiden unter der Hitze. Unlängst wurden in österreichischen Gewässern tote Forellen entdeckt. Reinhard Haunschmid vom Bundesamt für Wasserwirtschaft sieht zwei Gründe: Auf der einen Seite können manche Fischarten mit zu hohen Wassertemperaturen nicht umgehen. "Und auf der anderen Seite gibt es indirekte Effekte, dass weniger Sauerstoff im Gewässer ist und die Fische daran verenden." Bei der Hitzewelle im Jahr 2003 sind 1.000 Forellen in Vorarlberg im Koblacher Kanal erstickt. Ursache war Sauerstoffmangel im zu warmen Wasser.

Mehr Frischluft

Andere Tierarten hingegen können sich besser wappnen: Nutztiere wie Schweine und Kühe suchen den Schatten und bewegen sich wenig. Eine Folge der hohen Temperaturen: beispielsweise geben Kühe weniger Milch. Dem Vieh könne man aber helfen, und das in Form von Lüftungen, so Franz Vogelmayer von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich: "In geschlossenen Ställen, das sind vor allem Schweine-, oder Geflügelställe, die ja meistens mit Ventilatoren gelüftet werden, wird in dieser Jahreszeit natürlich die Luftrate entsprechend erhöht, das heißt die Ventilatoren laufen schneller, damit mehr Frischluft in den Stall hineinkommt."

Auch auf Haustiere sollte man an diesen heißen Tagen achten. Mit reichlich Wasser im Futternapf ist es nicht getan. Der Wiener Verein Pfotenhilfe rief erst kürzlich dazu auf, Hunde auf keinen Fall alleine im überhitzten Auto zu lassen, denn das könnte im schlimmsten Fall -aufgrund der Überhitzung - zum Tod führen; im Inneren eines Autos könne die Temperatur auf 50 Grad Celsius oder mehr steigen, so der Autofahrerbund ARBÖ.

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