Mediziner: Hitze kann tödlich sein

Außergewöhnliche Hitze wie derzeit kann tödlich sein, sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. Er verweist auf die Erfahrungen aus der Hitzewelle 2003, als weit über hundert zusätzliche Sterbefälle verzeichnet wurden. Der Mediziner ruft dazu auf, die eigenen Verhaltensweisen anzupassen.

Menschen sitzen auf einer Bank im Wasser

(c) Kästle, DPA

Mittagsjournal, 7.8.2013

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im Gespräch mit Andrea Maiwald

Service

Med Uni Wien Vita von Hans Peter Hutter

Immer mehr Alte

Bei extremer Hitze sterben mehr Menschen als bei durchschnittlichen Temperaturen, Schätzungen, wie sich die Sterblichkeitsrate in diesem heißen Sommer entwickeln wird, gibt es noch nicht. 2003 habe es 130 zusätzliche Tote aufgrund der Hitzewelle allein im Raum Wien gegeben. Betroffen seien vor allem allein lebende, alte Personen - eine Bevölkerungsgruppe, die in Zukunft zunehmen werde. "Da muss man sich etwas überlegen, sozial, bis hin zur Raumplanung", so Hutter.

Verhalten anpassen

Klar sei, dass der Körper bei diesen Temperaturen nur mehr 50 Prozent der gewohnten Leistung oder weniger erbringen kann, das gelte vor allem für Baustellen in der prallen Sonne. Anstrengungen, auch Sport, sollten in die Morgenstunden oder auf den späten Abend verlegt werden - nicht nur wegen der hohen Temperaturen, sondern auch wegen der Ozonkonzentration.

Dass sich der Organismus an Temperaturen von 40 Grad und drüber gewöhnen kann, wie es laut Klimaforschern ab 2020 schon die Regel sein könnte, ist nicht zu erwarten. Vielmehr sollten die Menschen ihr Verhalten an die neue Belastung anpassen. Als Beispiel nennt er, dass die Fenster von Büros und Wohnungen geschlossen und verdunkelt bleiben sollten, um die heiße Luft draußen zu halten, mehr trinken, oder Aktivitäten in kühlere Zeiten verlagern.

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