Rekordhitze setzt den Wäldern zu

Nicht nur die Landwirtschaft leidet unter der aktuellen Trockenheit, auch den Waldbesitzern macht die Dürre Sorgen. Die Bäume wachsen heuer weniger, gleichzeitig vermehren sich Baumschädlinge in der Trockenheit besonders gut.

Morgenjournal, 7.8.2013

Jungkulturen sterben

Große Hitze und zu wenig Wasser verursachen auch Bäumen Stress. Die Folgen kann man später an den Jahresringen ablesen: In Trockenjahren wachsen Bäume um bis zu 20 Prozent weniger, sagt Bundesforste-Vorstand Georg Erlacher. Im Extremfall können Bäume auch absterben. Am empfindlichsten sind frisch gesetzte Bäumchen, die viel Feuchtigkeit zum Anwachsen brauchen, erklärt Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich: "Bei den Jungkulturen haben wir große Ausfälle, von 50 Prozent bis nahezu Totalausfall der Pflanzungen des Frühjahrs." Der Gesamtschaden sei noch nicht abschätzbar.

Käfer schlagen zu

Was für die Bäume Stress bedeutet, sind für einen der gefährlichsten Waldschädling hingegen die perfekten Lebensbedingungen: Der Borkenkäfer vermehrt sich in Wärme und Trockenheit rasant und verursacht in den geschwächten Bäumen großen Schaden, sagt Bundesforste-Vorstand Erlacher. Auch gesunde Bäume könnten dann vom Borkenkäfer zum Absterben gebracht werden.

Allein im Vorjahr haben die Bundesforste 2,7 Millionen Euro für die Käferbekämpfung ausgegeben. Wichtig ist auch, dass Waldbruch und abgestorbene Bäume möglichst rasch aus dem Wald entfernt werden, damit sich darauf keine Käfer vermehren können. Dafür braucht man viel Personal.

Wald im Wandel

Wochenlange Trockenheit und dann heftige Niederschläge mit großen Wassermengen setzen auch Waldwegen und Forststraßen zu, auch das bedeutet zusätzliche Ausgaben. Als Reaktion auf die Klimaveränderungen gibt es schon jetzt mehr Laubbäume in den heimischen Wäldern, erklärt Erlacher. Der Vorteil der Laubbäume sind ihre tieferen Wurzeln, mit denen sie tiefere Wasserschichten erschließen können und deshalb trockenresistenter sind. Nadelbäume wie zum Beispiel Fichten wachsen hingegen in immer höheren Regionen. Langfristig wird sich die Zusammensetzung der Wälder in Österreich als Antwort auf den Klimawandel weiter verändern.