Geschäfte mit Daten: Strengere Gesetze nötig?

Daten über Bürger, Patienten und Konsumenten sind wertvoll und mittlerweile sind sie ein Milliarden-Geschäft. Sie werden nicht nur für die Marktforschung verwendet, sondern zum Beispiel auch, um die Kreditwürdigkeit einer Person einzuschätzen. Konsumentenschützer verlangen strengere Gesetze.

Mittagsjournal, 20.8.2013

Viele Interessenten nutzen Daten

Wie viel persönliche Daten wert sein können, zeigt ein Fall aus Deutschland. Dort sollen Datensätze an Versicherungsmakler verkauft worden sein - pro Datensatz kosten sie angeblich 100 bis 300 Euro. Insgesamt geht es hier um ein Milliardengeschäft, sagt Datenschützer Georg Markus Kainz von der NGO Quintessenz: es sei ein riesiger Markt. Daten werden genutzt, um besser zu verkaufen.

Die Daten sind nicht nur für die Marktforschung und die Marketing-Abteilungen von Firmen interessant. Für Banken und Mobilfunkanbieter können sie auch interessant sein, wenn es um die Kreditwürdigkeit der Kunden geht. Mit sogenannten Scoring-Programmen werden diese Daten dann ausgewertet. Es geht um die Frage, was kann man wem verkaufen und auch um die Kreditwürdigkeit der Privaten und auch der Firmen.

Hier braucht es strengere Gesetze im Sinne der Konsumenten, sagt Daniela Zimmer von der Arbeiterkammer.

EU für aktive Zustimmung

Die EU arbeitet gerade an strengeren Datenschutzgesetzen. Sie sollen beispielsweise verhindern, dass Konsumenten bei Kaufverträgen im Kleingedruckten zustimmen, dass ihre Daten weitergegeben werden. In Zukunft soll es so sein, dass die Konsumenten explizit zustimmen müssen, indem sie zum Beispiel die betreffende Klausel aktiv anhaken müssen.

Datenschützer Georg Markus Kainz ist allerdings skeptisch, dass strengere Gesetze wirklich etwas nützen. Wirksamer sei es da, wenn Konsumenten vorsichtiger mit ihren persönlichen Daten umgehen. Zum Beispiel wenn es um personenbezogene Kundenkarten von Supermärkten geht, oder um Apps am Handy, die zusätzliche personenbezogene Informationen verlangen.

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