Bauflaute: Krise setzt Wienerberger zu

Der börsenotierte Ziegelhersteller Wienerberger hat im ersten Halbjahr 31 Millionen Euro Verlust gemacht. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Europa und das Wetter.

Mittagsjournal, 20.8.2013

Rohre statt Ziegel

Der lange kalte Winter und das Hochwasser haben das Geschäft getrübt. Vor allem im lukrativen Bereich Dachziegeln hat Wienerberger Einbußen erlitten, insbesondere in Europa. Wienerberger-Chef Heimo Scheuch rechnet auch damit, künftig stärker mit dem Klimawandel und den damit verbundenen Wetterkapriolen zu tun zu haben. Wienerberger hat daher damit begonnen, ein zweites Standbein neben dem Geschäft mit Ziegeln aufzubauen - das Rohr- und Pflastersegment. Dieser Rohrbereich bringt Wienerberger schon jetzt rund 40 Prozent seines Umsatzes. Etwas mehr als die Hälfte wird aber immer noch mit Ziegeln gemacht.

EU soll Wohnbau beschleunigen

Scheuch kritisiert auch, dass zu wenige Wohnungen gebaut werden. Hier sei die Politik europaweit gefordert, ein Maßnahmenpaket zusammenzustellen und Vorgaben für den sozialen Wohnbau zu machen. Die Europäische Investitionsbank und die europäischen Banken sollten Geld für die Finanzierung zur Verfügung stellen, fordert Scheuch.

Leistbares Wohnen und der Klimawandel sind laut Scheuch nur zwei Herausforderungen für die Zukunft. Um aus der Verlustzone zu kommen, setzt Scheuch außerdem auf innovative Baustoff-Lösungen für mehr Energie- und Ressourcen-Effizienz und auf das Geschäft mit Rohren. Die Investoren überzeigt er damit offenbar nicht, an der Wiener Börse ist der Kurs der Wienerberger-Aktie derzeit um mehr als 3 Prozent gefallen.

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