Syrien: UNO-Inspektoren vor Giftgas-Prüfung

In Syrien sollen Chemiewaffeninspekteure der UNO heute mit der Untersuchung des angeblichen Giftgasangriffes östlich von Damaskus beginnen. Bis gestern ist den UN-Experten der Zugang zu dem Gebiet verwehrt worden. Bei der mutmaßlichen Giftgasattacke sollen vergangenen Mittwoch mehr als 1.000 Menschen getötet worden sein.

Angela Kane

UN-Chefverhandlerin Angela Kane bei ihrem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 24. August.

(c) EPA

Morgenjournal, 26.8.2013

Kaum noch Zweifel

Das syrische Staatsfernsehen hat die überraschende Einigung zwischen UNO und syrischer Regierung bekanntgegeben. 20 UN-Experten unter der Leitung des schwedischen Professors Ake Sellström sollen ihre Untersuchungen im Laufe des Tages beginnen können. In den USA und Westeuropa wird der Chemiewaffeneinsatz kaum noch bezweifelt, auch nicht, dass das Regime von Baschar al Assad dahinter steckt. Die Zugangserlaubnis kommt zu spät, um glaubwürdig zu sein, zitiert die "New York Times" einen hohen Beamten des US-Außenministeriums.

Beweise zerstört?

Von einem Bündel an Beweisen spricht Frankreichs Präsident Hollande, und Großbritanniens Außenminister William Hague befürchtet, dass es bereits zu spät für den Experteneinsatz ist: "Wir müssen realistisch sein, was das UN-Team überhaupt erreichen kann. Tatsache ist, dass viele Beweise durch Artilleriebeschuss zerstört sein könnten, andere könnten sich seit dem Vorfall abgebaut haben oder verfälscht worden sein."

Nur in Moskau wird weiter eindringlich vor einer Vorverurteilung des syrischen Regimes gewarnt.

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