Intervention in Syrien: Auch Frankreich zögert

Ähnlich wie in den USA oder auch Großbritannien gibt man sich heute auch in Frankreich in Bezug auf eine Militärintervention in Syrien etwas zurückhaltender als zuletzt. Zwar hat sich Präsident Hollande am Vormittag mit dem höchsten Vertreter der syrischen Opposition getroffen. Von einer konkreten militärischen Unterstützung war aber im Anschluss keine Rede.

Abendjournal, 29.8.2013

Syrische Opposition hat mehr erwartet

Die Hoffnungen des höchsten Repräsentanten der syrischen Opposition, Ahmad Jarba, vor seinem Treffen mit dem französischen Präsidenten waren groß. Er hatte sich militärische Hilfe und eine starke internationale Reaktion gewünscht. Die Ankündigungen Francois Hollandes im Anschluss an das Gespräch sind allerdings vage geblieben. Man sichere der Opposition weiterhin politische, humanitäre und materielle Unterstützung zu, so der Präsident. Von konkreter militärischer Hilfe kein Wort. Alles müsse getan werden um eine politische Lösung zu finden, doch das werde nur gelingen, wenn die syrische Koalition eine starke Alternative sei. Und das sei nur möglich, wenn die internationale Gemeinschaft fähig sei, der Eskalation der Gewalt Einhalt zu gebieten."

Wie das geschehen soll, lässt er weiter offen. Höflich hat der wohl enttäuschte Gast Frankreich für sein Verständnis für das syrische Volk gedankt. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind 59% der Franzosen gegen einen Militäreinsatz. Und auch in den Reihen der politischen Gegner Hollandes ist immer öfter - und zwar von ganz links bis ganz rechts - von einem schweren Fehler und den unabwägbaren Folgen einer militärischen Intervention die Rede.

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